Mehr als 400 Anrufe sind bereits in der ersten Woche seit ihrem Start bei der Thüringer Hotline gegen den Pflegenotstand eingegangen. Die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit (BA) und das Thüringer Gesundheitsministerium hatten die Hotline geschaltet, um Einrichtungen der Altenpflege und Behindertenhilfe bei der Suche nach dringend benötigtem Personal zu unterstützen.
Unter der Rufnummer 0361-302 2345 können sich Menschen melden, die bereit sind, in von akuten Personalengpässen betroffenen Einrichtungen mitzuarbeiten. Mit der gemeinsamen Aktion der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums sollen betroffene Einrichtungen schnelle Unterstützung erhalten. Vor diesem Hintergrund werden Freiwillige gesucht, die sich eine Beschäftigung in der Pflege vorstellen können.
Dazu sagt Gesundheitsministerin Heike Werner: „Die Zahlen der ersten Woche stimmen uns sehr positiv und zeigen, dass wir mit dem Hilfsangebot für die Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der besonderen Wohnformen auf einem guten Weg sind. Gleichzeitig sehen wir auch die unschätzbare Hilfsbereitschaft und das Interesse vieler Menschen, in einer schwierigen Zeit wie dieser zu unterstützen und solidarisch zu handeln. Die Hotline soll auch weiterhin bestehen bleiben. Wir hoffen auf weiter hohe Anruferzahlen und passgenaue Vermittlungen. Denn es gilt weiterhin: Jede helfende Hand zählt. Den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Pflegehotline danke ich für ihre kompetente Unterstützung.“
Die Hotline gegen den Pflegenotstand zielt in erster Linie darauf, zusätzliches, freiwilliges Personal, das kurzfristig zur Verfügung steht, gezielt zu vermitteln und bietet gleichzeitig den Einrichtungen mit akuten, personellen Engpässen auch die Chance, langfristig deren Personalsituation zu verbessern. Die bisherigen Rückmeldungen zeichnen eine positive Tendenz ab.
Aktuell wird für fast 50 Pflegeeinrichtungen Personal gesucht. Gefragt sind dabei nicht nur Pflegefachkräfte, Pflegehelferinnen und -helfer oder Auszubildende und Studierende verschiedenster Fachrichtungen wie Medizin, Gesundheits- und Pflegewissenschaften. Auch arbeitslose Menschen, Menschen in Kurzarbeit und Freiwillige mit anderem beruflichen Hintergrund sollen angesprochen werden. Sie können das vorhandene Fachpersonal bei der Durchführung von pflegerischen und organisatorischen Leistungen unterstützen und entlasten.
„Die erste Resonanz ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass die Menschen in der Krise zusammenrücken. Das drückt sich auch in den Gesprächen aus, die unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit den Interessenten und Interessentinnen an der Hotline führen. Wir hoffen, dass auch weiterhin viele Menschen zum Hörer greifen, um ihre Hilfe anzubieten. Sie werden von unseren Kollegen und Kolleginnen an der Hotline beraten und gezielt an die Einrichtungen weitervermittelt, die Bedarfe haben. Die Art der Zusammenarbeit und Arbeitsverträge vereinbaren die Einrichtungen und die Freiwilligen dann untereinander“, ergänzt Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Um einen ersten Überblick über die tatsächlich erfolgten Vermittlungen zu bekommen, ist geplant, nach etwa vierwöchiger Laufzeit der Hotline eine Abfrage bei den einzelnen Trägern vorzunehmen.
Die von den Agenturen für Arbeit in Thüringen betriebene Hotline ist unter der Rufnummer 0361-302 2345 montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr zu erreichen.
Hintergrund
Seit dem 18. Januar können sich Menschen, die Hilfe in von akutem Personalmangel betroffenen Einrichtungen leisten wollen, unter der Thüringer Pflegehotline melden. Dort erhalten sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Agenturen für Arbeit Kontaktdaten von Pflegeeinrichtungen in ihrer Nähe, die aktuell ganz konkreten Unterstützungsbedarf haben.
Hintergrund ist die sich zuspitzende Lage in der Corona-Krise und der Notstand in der Pflege. Das Thüringer Gesundheitsministerium und die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit haben deshalb gemeinsam eine Hotline geschaltet, um Einrichtungen der Pflege und für Menschen mit Behinderungen bei der Suche nach dringend benötigtem Personal zu unterstützen.
Quelle