Erfurt: Neue Corona-Verordnung ab Mittwoch

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CORONA-MUTATION MEHRFACH IN ERFURT NACHGEWIESEN

In der Landeshauptstadt wurden in den vergangenen Tagen sieben Fälle einer Corona-Virus-Mutation nachgewiesen. In sechs Fällen handelt es sich um die britische SARS-CoV-2-Variante B.1.1.7, ein Ergebnis steht noch aus. „Es sind voneinander unabhängige Einzelinfektionen bei Männern und Frauen im Alter von unter 20 bis über 80 Jahre“, informiert Winnie Melzer, kommissarische Leiterin des Erfurter Gesundheitsamtes. „Wir gehen davon aus, dass die Betroffenen sich im privaten Umfeld angesteckt haben.“

Seit zwölf Tagen werden alle Proben aus PCR-Abstrichen, die vom Erfurter Gesundheitsamt durchgeführt oder angewiesen werden, von einem Jenaer Labor sequenziert. Das heißt: Das Genom des Virus wird untersucht.

In Hinblick auf die Entwicklung der Infektionszahlen bleibt Melzer verhalten optimistisch. „Wir müssen angesichts der Mutationen, die scheinbar schneller übertragbar sind, abwarten, wie sich die Situation hier weiterentwickelt. Durch die Mutation sinkt die Schwelle für Lockerungen deutlich unter den Inzidenzwert von unter 100.“

Kampagne gegen Corona-Telefonbetrug startet

Der Kriminalpräventive Rat (KPR) der Stadt Erfurt startet in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen (KVT) eine Kampagne gegen Telefonbetrug. Im KPR kooperieren die Landespolizeiinspektion Erfurt, die Bundespolizeiinspektion Erfurt und die Erfurter Staatsanwaltschaft mit der Stadtverwaltung.

Zunehmend werden auch in der Landeshauptstadt Fälle bekannt, in denen Betrüger sich als Ärzte oder Verwandte ausgeben und vorgeben, für eine dringend notwendige Corona-Behandlung Geld für Medikamente zu benötigen. „Diese Art von Telefonbetrug ist besonders perfide, weil die Zielgruppe ältere Menschen sind“, so Andreas Horn, Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt. „Mit unserer Kampagne möchten wir zu Vorsicht aufrufen und ein gesundes Misstrauen bei den Seniorinnen und Senioren hervorrufen.“

Deshalb sollen in der nächsten Woche Plakate verteilt werden – vor allem dort, wo sie von älteren Menschen gesehen werden, zum Beispiel in den Impfzentren oder in Arztpraxen. „Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen unterstützt dieses Vorhaben vollumfänglich“, bestätigt KVT-Vertreter Dr. Michael Sakriß, der in seinem Berufsalltag immer wieder von Betrugsversuchen erfährt. „Auffällig und gefährlich ist, dass die Betroffenen häufig länger am Telefon bleiben. Sofortiges Misstrauen ist angebracht. Ein Arzt ruft zum Beispiel nur an, wenn das vorher abgesprochen ist.“

Betroffene sollten in keinem Fall am Telefon Details zu ihren finanziellen Verhältnissen angeben und sich unter Druck setzen lassen. „Wenn Anrufe verdächtig erscheinen, dann sollten die Angerufenen die Polizei informieren, die für dieses Thema sehr sensibilisiert ist“, so Horn.

Neue Allgemeinverfügung tritt in Kraft

Die Stadt Erfurt untersagt in ihrer neuen Allgemeinverfügung weiterhin den Alkoholgenuss im öffentlichen Raum. Auf den Straßen und Plätzen, für die das Tragen einer Maske vorgeschrieben ist, darf demnach kein Alkohol verzehrt werden. Die optische Markierung wird mittels Sprühkreide erfolgen. „Die Herstellung von Schildern dauert an dieser Stelle zu lange“, so Horn. Die Landesverordnung hatte lediglich den Ausschank von Alkohol verboten. Den Kommunen räumte das Land die Möglichkeit ein, Bereiche zu definieren und zu kennzeichnen, in denen auch der Konsum alkoholischer Getränke verboten ist.

In der neuen Allgemeinverfügung verankert ist auch die seit einigen Wochen angewandte Regelung zu Attesten, die vom Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung befreien. Diese Atteste werden unter Vorlage der medizinischen Nachweise vom Erfurter Gesundheitsamt ausgestellt. Der Grund für die Befreiung ist auf der Bescheinigung des Gesundheitsamtes nicht aufgeführt, um die medizinischen Daten zu schützen. „So muss nicht jeder Betroffene beim Bäcker ein ärztliches Attest vorlegen, auf dem seine Diagnose sichtbar ist“, sagt Winnie Melzer. „Außerdem können wir so garantieren, dass wir dort befreien, wo es wirklich notwendig ist.“

Die neue Allgemeinverfügung gilt ab morgen bis zum 25. Februar.

Impfzentrum an der Messe in Vorbereitung

Vier große Impfzentren sind für Thüringen geplant, eins davon in der Erfurter Messe. „Die Vorbereitungen hierfür laufen“, sagt Dr. Michael Sakriß. „Das Impfzentrum könnte Ende Februar, Anfang März in Betrieb gehen. Täglich könnten 1.400 bis 1.500 Impfungen durchgeführt werden, sofern ausreichend Impfstoff vorhanden ist.“

In den beiden Erfurter Impfzentren wurde heute der Zweischichtbetrieb mit Öffnungszeiten am Vor- und Nachmittag eingeführt – auch, um die zweite Dosis zu verabreichen. Pro Tag und Impfzentrum werden aktuell rund 140 Impfungen durchgeführt. „Eine Zahl, die sich mit mehr Impfstoff verdoppeln ließe“, so Sakriß.

Kontaktdaten

Meldung positiver Schnelltests: coronaschnelltest@erfurt.de, 0361 655-4220

Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht: gesundheit@erfurt.de für allgemeine Anfragen, 0361 655-4275 für Terminvereinbarung

Corona-Bürgerhotline für allgemeine Anfragen: corona@erfurt.de, 0361 655-267662.

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