Erfurt: Protestcamp der Seebrücke Erfurt am Wochenende

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Für das Wochenende vom 05. bis 07. März 2021 errichtet die Seebrücke Erfurt jeweils von 10 bis 20 Uhr ein symbolisches Protestcamp auf dem Erfurter Fischmarkt. Damit wollen die Aktivist*innen auf die menschenunwürdige Situation von Geflüchteten in den Lagern an den EU-Außengrenzen aufmerksam machen.

Das Protestcamp inmitten der thüringischen Landeshauptstadt ist eine von zahlreichen Aktionen in ganz Deutschland und Österreich am ersten Märzwochenende. Die diversen veranstaltenden Gruppen fordern die Regierungen der EU-Staaten unter dem Motto #EvacEUateNow dazu auf, diese Lager sofort zu evakuieren und die Menschen von dort aufzunehmen.

„Das Leid und das Sterben an den EU-Außengrenzen muss beendet, die Lager müssen evakuiert werden. Nachdem das über Jahre nicht geschehen ist, ist klar: Eine europäische Lösung ist nicht in Sicht. Wir fordern daher die Bundesregierung, genauso wie alle Länder und Kommunen auf, ihre humanitäre Verantwortung wahrzunehmen. Jeder Mensch hat das Recht auf ein sicheres und würdiges Leben. Das muss den Schutzsuchenden, die jetzt in den Lagern ausharren, hier in Europa zu ermöglicht werden“, erklärt Ronja von der Seebrücke Erfurt.

Durch das mehrtägige Protestcamp sowie ein Begleitprogramm mit vielfältigen Rede- und Kreativbeiträgen weist die Seebrücke Erfurt auf den Ernst der Lage hin und fordert zu umgehendem Handeln auf. Gleichzeitig soll die Aktion das Thema für Passant*innen und Einwohner*innen sichtbar machen und dazu informieren.

Zentrale Forderung der Aktion ist ein Europa, das Menschenrechte achtet und zu seinen Grundwerten steht, sich der eigenen Verantwortung in der humanitären Krise an seinen Außengrenzen bewusst ist und dieser gerecht wird. Eine Protestcamp-Aktivistin in Jena, betont: „Mit der Aktionsform wollen wir die Menschenrechtsverletzungen sichtbar machen. Bevölkerung und Politik fällt es leicht, die Lager an den Grenzen zu ignorieren. Deshalb machen wir sie symbolisch in unseren Innenstädten sichtbar! So können wir informieren und an vielen Orten gleichzeitig den Druck auf die Politiker*innen erhöhen. Wir fordern, dass Menschenrechte gewahrt werden. Das lässt sich nur durch eine sofortige Evakuierung aller Lager erreichen.“

Die Erfurter Bürger*innen wie auch Vertreter*innen der Presse sind herzlich eingeladen, am Wochenende vom 5. bis 7. März das Protestcamp zu besuchen und an den Aktionen rund um das Protestcamp teilzunehmen. So wird täglich um 15 Uhr wird eine Kundgebung auf dem Fischmarkt mit Redebeiträgen verschiedener zivilgesellschaftlicher Akteur*innen stattfinden. Selbstverständlich werden die gängigen Corona-Regeln eingehalten.

Weitere Protestcamps finden statt in Jena, Berlin, Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Stuttgart, Landau, Leer, Freiburg, Augsburg, Tübingen, Passau, Wien, Innsbruck, Graz, Linz, Klagenfurt, und Wels. Voraussichtlich kommen noch weitere Orte hinzu.

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