Unter einem Konsumentenkredit versteht man ein Darlehen, dass Privatleute aufnehmen, um damit ein privates Vorhaben zu finanzieren. Der Konsumentenkredit wird deshalb auch häufig als Privatkredit oder als Privatdarlehen bezeichnet. Weniger oft fällt der Begriff Allzweckkredit. Doch unabhängig davon, wie ein Konsumentenkredit bezeichnet wird, es handelt sich in der Regel um ein Darlehen mit einem Finanzierungsvolumen von maximal 25.000 €.
Für welche Verwendungszwecke ist ein Konsumentenkredit geeignet?
Der Konsumentenkredit kann für verschiedene private Verwendungszwecke eingesetzt werden. Der große Vorteil eines Konsumentenkredites ist, dass er buchstäblich zur freien Verwendung zur Verfügung steht. Kreditnehmer müssen sich der Bank gegenüber nicht zum geplanten Verwendungszweck äußern und können mit dem Geld letztlich machen, wonach ihnen der Sinn steht. Vor allem finanzieren Kreditnehmer davon Gebrauchs- oder Verbrauchsgüter. Ganz konkret handelt es sich dabei beispielsweise um Wohnungseinrichtungen, Elektronik, Gestaltung des Gartens oder eine Urlaubsreise.
Wohnungseinrichtung & Elektronik
Mit einem Konsumentenkredit können Verbraucher Wohnzimmermöbel kaufen, das Schlafzimmer einrichten oder die Küche mit all den Extras ausstatten, die sie sich wünschen. Auch neue Teppichböden, die nachträgliche Installation elektrischer Rollladen oder aufwendige Wohntextilien wie zum Beispiel hochwertige Vorhänge können damit finanziert werden. Nicht zuletzt nutzen Verbraucher einen Konsumentenkredit gerne, um ihr Haus mit einer aufwendigen HiFi-Anlage nebst TV-Geräten und Beschallung in mehreren Räumen auszustatten. Je nach Anspruch kommen hier schnell deutlich mehr als 10.000 € zusammen.
Tipp: Werden konkrete Umbaumaßnahmen vorgenommen, sei es die Modernisierung des Badezimmers oder die Senioren- oder behindertengerechte Anpassung der Wohnfläche, kommen öffentliche Förderprogramme in Betracht. Auch bei Investitionen in die Einbruchsicherheit einer Immobilie unterstütz der Staat mit Zuschüssen und Finanzierungsfördermitteln. Die KfW hält hierzu verschiedene Programme bereit.
Garten anlegen
Die Investitionen in den eigenen Garten sehen viele Verbraucher als sinnvoll an. Schließlich verbringen sie viel Zeit daheim und wollen es sich so schön wie möglich machen. Bei der Gartenanlage kommen verschiedene Kostenfaktoren zum Tragen, die im Beitrag „Was kostet es, einen Garten anzulegen?“ genauer beziffert werden.
Die Gartenanlage kann zum Beispiel den Bau eines Teichs beinhalten, die Anlage einer neuen Rasenfläche, den Aufbau einer neuen Gartenlaube oder eines Gewächshauses, das Pflastern von Wegen und Terrassen, das Roden vorhandener Pflanzen und die Neuanlage attraktiver Pflanzflächen.
Wer selbst Hand anlegt, muss je nach Vorhaben mit einigen Hundert € rechnen. Kommen Einbauten wie Gartenlauben, Pergolen, Wege oder Wasserstellen hinzu, gehen die Kosten in der Regel weit darüber hinaus. Sofern Gartenbesitzer einen Landschaftsarchitekten beauftragen, um eine professionelle Planung machen zu lassen, kommen mindestens einige tausend € auf sie zu, manchmal auch Kosten von 15.000 € und mehr.
Tipp: Wer sich Anregungen zur Gartengestaltung holen möchte, kann dies sicherlich auf der Bundesgartenschau 2021 tun und den eigenen Garten nach einem Besuch in Ruhe planen.
Urlaubsreisen
Eine kleine oder größere Urlaubsreise lässt sich ebenfalls mit einem Konsumentenkredit finanzieren. Angefangen von einer spontanen Shoppingtour noch London oder New York, über einen entspannten Badeurlaub in Spanien, bis hin zu einer ausgedehnten Weltreise ist vieles denkbar. Konsumentenkredite sind frei in ihrer Verwendung und das bedeutet, dass das Geld nicht nur für die Reisekosten genutzt werden kann, sondern auch, um sämtliche Reisenebenkosten zu decken. Dazu gehören zum Beispiel diese Positionen:
- Flughafentransfer- und Taxikosten
- Automiete
- Hotel- und Übernachtungskosten
- Verpflegung
- Eintrittsgelder
- Veranstaltungskosten z. B. für einen organisierten Ausflug am Urlaubsort
- Souvenirs und Spontankäufe
Muss ein Konsumentenkredit extra abgesichert werden?
Wie eingangs erwähnt lassen sich mit einem Konsumentenkredit Privatvorhaben realisieren, die bis zu 25.000 € umfassen. Seltener gewähren Banken unter dem Label „Konsumentenkredit“ einen höheren Kreditrahmen. Der Grund liegt darin, dass bei Darlehen von bis zu 25.000 € in der Regel keine gesonderten Sicherheiten nötig sind. Üblicherweise wird der Konsumentenkredit über den Lohn bzw. das Gehalt abgesichert. Bei Krediten oberhalb der 25.000 € Grenze würden Banken weitere Sicherheiten einfordern. Das könnten zum Beispiel Grundschulden auf eine Immobilie sein, hängt jedoch im Detail von der Bank ab.
Wie hoch ist der Konsumentenkredit, den Privatpersonen aufnehmen können?
Wenn von einem Konsumentenkredit die Rede ist, orientieren sich Banken daran, wie viel Geld regelmäßig auf das Konto des potenziellen Kreditnehmers fließt. Als Faustregel lässt sich sagen, dass Kreditinstitute Konsumentenkredite vergeben, die in etwa dreimal so hoch sind wie der regelmäßige Gehaltseingang. Kreditinstitute schätzen das Risiko des möglichen Zahlungsausfalls bei solchen Beträgen als relativ gering ein. Ein Beispiel soll erklären, wie viel Geld ein Arbeitnehmer mit regelmäßigem Gehaltseingang im Allgemeinen ohne weitere Kreditsicherheiten zu leisten, aufnehmen kann:
Ein potenzieller Kreditnehmer erhält jeden Monat einen Nettolohn in Höhe von 2500 €. Die Bank stimmt einem Konsumentenkredit in Höhe von 3 × 2500 € = 7500 € zu. Die Laufzeit des Kredits wird auf 72 Monate festgelegt. Der Kreditnehmer leistet eine Tilgung von monatlich 104,16 €. Hinzu kommen die Zinsen, die abhängig vom Kreditinstitut, Marktsituation und Bonität des Kreditnehmers festgesetzt werden.
Zur Orientierung: Bei einem Zinssatz von 1,75 % beläuft sich die Gesamtrate inklusive Zinsen auf 109,76 €. Bei einem Zinssatz von 2,9 % beträgt die monatliche Belastung 113,49 €. Ein Kreditvergleich ist generell zu empfehlen, um den Kredit mit den optimalen Konditionen zu finden.
Dispokredit vs. Konsumentenkredit: Welcher ist besser?
Ein Konsumentenkredit ist immer günstiger als ein Dispokredit. Dispokredite gehören zu den teuersten Krediten auf dem Markt. Sobald Verbraucher ihr Girokonto überziehen, werden Überziehungszinsen im höheren einstelligen oder moderaten zweistelligen Bereich fällig. Überziehungszinsen von 8, 12 oder 15 % sind keine Seltenheit. Konsumentenkredite hingegen liegen bei der aktuellen Niedrigzinsphase zwischen 0,5 und 5 %.
Bezüglich der Verfügbarkeit sind Dispokredite sofort zu haben. Hier hat der Konsumentenkredit einen geringen Nachteil. Antragsteller müssen die Kreditprüfung abwarten, was einige Tage in Anspruch nimmt. Sind aber alle Unterlagen vollständig eingereicht und die Kreditanfrage insgesamt ohne Risiken aus Sicht der Bank, können seriöse Konsumentenkredite bereits innerhalb von 48 Stunden bearbeitet und ausgezahlt werden.
Die Vorteile eines Konsumentenkredits liegen darin, dass mit ihnen zu moderaten Zinsen kleine und große Wünsche erfüllt werden können, sei es spontan oder geplant. Auch, wenn plötzliche Anschaffungen nötig sind, weil beispielsweise die Waschmaschine kaputt geht oder der Kühlschrank streikt, sind Konsumentenkredite eine praktische Lösung. Bewegt sich die Höhe des angefragten Kredits in einem gesunden Verhältnis zum regelmäßigen Gehaltseingang, fließt das Geld ohne weitere Sicherheiten in wenigen Tagen auf das Konto.