Erfurt: Zoopark startet Artenschutz-Projekt

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Erstmalig in der Geschichte des Thüringer Zooparks Erfurt wurde im Corona-Jahr 2020 ein Artenschutzprojekt ins Leben gerufen: der Himmelblaue Zwergtaggecko sowie sein Lebensraum – der Kimboza-Wald in Tansania – sollen gerettet werden.

Der Erfurter Zoo hat die Schirmherrschaft des Projekts übernommen. Unter der Leitung von Zoo-Kuratorin Dr. Heike Maisch wird gemeinsam mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz und der Vivaristischen Vereinigung e. V. für die Umsetzung gesorgt: „Mittlerweile ist ein riesiges Netzwerk entstanden und darauf bin ich sehr stolz“, erläutert Dr. Maisch. Europaweit sammeln Zoos, Museen und Botanische Gärten Geld für den Erhalt des Geckos und seiner Palme, auf der er lebt. Ziel des Projektes ist es, die Ausrottung des Geckos zu stoppen und seine Umwelt zu erhalten. Schon mit kleinen finanziellen Beiträgen kann hier jeder helfen, der sich mit dem Zoopark gemeinsam dafür engagieren möchte.

Und das bereits jetzt schon mit vollem Erfolg: knapp 7.000 Euro wurden allein im vergangenen Jahr im Zoopark gesammelt! Die Besucher haben sich rege beteiligt und spendeten am Infostand zur Gecko-Kampagne oder nutzten den Spendenkreisel im Nashornhaus. Zusätzlich floss mit dem Kauf eines Zooführers ein Euro in das Projekt. Auch der vom SSV Erfurt Nord e. V. initiierte Spendenlauf durch den Zoo brachte viel Geld ein.

Zoodirektorin Dr. Dr. Sabine Merz ist begeistert von diesem ersten Erfolg und sprach allen Beteiligten und den vielen Helfern ein großes Dankeschön aus. „Mir ist die Transparenz wichtig. Die Spender sollen wissen, was mit ihrem Geld passiert“, versichert Dr. Heike Maisch. Vordergründig wird die Ausbildung von einer Anti-Wilderer-Einheit sowie Brandwächtern finanziert. Sie werden für ihre Arbeit bezahlt, bekommen Dienstkleidung und Buschmesser sowie Handys für eine schnelle Brandmeldung. Die zentrale Aufgabe der Brandwächter besteht außerdem darin, Brandschneisen zu schaffen, damit Waldbrände nicht noch die letzten intakten Waldgebiete vernichten. So sind bereits zehn Kilometer Brandschneise gerodet worden.

Jetzt soll die Rodung von invasiven Bäumen im Schutzgebiet beginnen, um der Pandanus-Palme, auf der der Gecko lebt, mehr Platz zu bieten. Warum er sich übrigens nur auf dieser einen Palmenart häuslich niederlässt, wird noch erforscht. Fest steht jedoch, dass er es warm und feucht mag, um Nachkommen zu zeugen. Und eine leise Zukunftsmusik ertönt laut Dr. Maisch auch schon: „Die nächste Stufe wird sein, dass wir eine Aufklärungskampagne mit der ortsansässigen Universität planen. Die Schulkinder sollen lernen, ihre Natur wertzuschätzen und wir wollen nachhaltigen Ökotourismus aufbauen, damit nicht nur der Gecko, sondern auch die Bevölkerung dort überleben kann.“

Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt

Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt

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