Corona hat den Kontakt oft auf das Internet beschränkt und vor allem ältere Mitbürger waren während der Pandemie gezwungen, das Internet auch auf dem Handy zu nutzen. Das kann aber schnell teuer werden, wenn man noch alte Tarife nutzt, die überteuerte Konditionen haben.
Das mobile Internet wird immer wichtiger, aber nach wie vor sind nicht alle Nutzer dafür ausgerüstet, mobil auch wirklich gut Surfen zu können. Vor allem ältere Mitbürger haben oft noch alte Handyverträge und Tarife und dann kann es teuer werden, wenn man auf einmal startet und das Internet auf dem Handy nutzen will. Wer also die Großeltern oder auch die Eltern ins Netz bringen will und mit ihnen per WhatsApp oder anders kommunizieren möchte, sollte vorher auch prüfen, ob die Mobilfunk-Tarife dafür geeignet sind.
Bastian Ebert, Mobilfunk-Experte bei inside-sim.de zu diesem Problem: „Alt-Tarife werden oft sowohl vom Kunden als auch vom Anbieter weitergeführt und beinhalten dann noch teure Konditionen von vor vielen Jahren. Wer nicht aufpasst, zahlt mit diesen Verträgen deutlich zu viel.“
Hintergrund dafür ist die Entwicklung der Handytarife und vor allem der Datenkosten. Vor 10 Jahren waren die Preise für mobiles Internet noch deutlich höher und auch die Abrechnungsmodelle waren noch andere. Teilweise wurden extrem hohe Preis für die Datenübertragung verlangt und wer so einen alten Tarif heute noch nutzt, verursacht mit einer einfachen WhatsApp oder einem Bild hohe Kosten. Viele Anbieter haben solche Alttarife mittlerweile automatisch auf aktuelle Tarif-Generationen umgestellt, aber es gibt auch noch ältere Tarife, bei denen die Datennutzung noch richtig teuer ist. Viele Nutzer scheuen nach wie vor den Wechsel. Man ist mit dem bestehenden Handytarif zufrieden – warum also wechseln? Daher gibt es nach wie vor Angebote, die über ein Jahrzehnt oder noch älter sind.
Vergleicht man beispielsweise einige Alttarife von vor 2010, finden sich kaum Flatrates und das Datenvolumen ist nicht richtig teuer.
- in älteren Genion Tarifen im O2 Netz von 2006 kostet beispielsweise die 30 Megabyte Flatrate noch 5 Euro. Danach zahlte man 50 Cent pro Megabyte Datenübertragung. Ein kurzer Videocall kann mit diesem Tarif also richtig teuer werden, wenn man nicht aufpasst.
- in einigen alten Telly Tarife rechnet die Telekom (2004) gar nicht per Datenvolumen ab, sondern per Zeit. Man zahlt wie bei Gespräche auch pro Online-Minute bis zu 29 Cent. Eine Stunde Surfen kosten dann also bereits mehr als 17 Euro, wer eine längere Konversation per WhatsApp führt, kann damit also recht schnell recht hohe Rechnungsbeträge bekommen
Erfreulicherweise sind solche Alttarife eher selten und oft haben die Unternehmen bereits die Kunden auf neue Tarif umgestellt. Dennoch kann es nicht schaden, bei der Umstellung auf mobiles Internet auch die Tarife zu prüfen und gegebenenfalls in einer neuer Version zu wechseln. Oft entstehen dabei keine Mehrkosten, sondern die monatliche Gebühren bleiben gleich. Dafür sind bei neueren Tarife aber oft bereits Allnet Flat und Datenvolumen mit eingeschlossen, so dass es kein Kostenrisiko bei der Nutzung des mobilen Internet gibt.
TIPP: Bei der Umstellung auf neuere Technik kann man auch gleich ein WLAN mit einrichten. Oft reicht dafür schon ein passender Router und dann gibt es zumindest bei der Nutzung zu Hause für ältere Mitbürger gar kein Risiko mehr, da Datenvolumen über das WLAN bezogen wird und daher keine extra Kosten verursacht. Damit kann man also mobiles Internet nicht nur schnell, sondern auch gratis nutzen und das dürfte auch die Großeltern überzeugen.