Weimar/Ilmenau: So wird Goethes Geburtstag gefeiert

0
1334

Auf einen Schoppen bei Goethe: Weinfest am Frauenplan in Weimar

Rund um den Goethe-Geburtstag am 28. August wird alljährlich in Weimar das Weinfest auf dem Frauenplan gefeiert. Das gesellige Weindorf findet in diesem Jahr vom 26. bis 29. August 2021 direkt vor Goethes Wohnhaus statt. Das Goethe-Weinfest, Anfang der neunziger Jahre zunächst als kleine kulturelle Bereicherung der späteren „Kulturstadt Europas“, ist im Laufe der Zeit zu einem Weinfest mit Volksfestcharakter und Anziehungskraft weit über Thüringen hinaus gewachsen. Der illustre Auftakt im Weindorf hat schon Tradition: Weinköniginnen und andere Majestäten sowie touristische Symbolfiguren aus vielen Regionen gesellen sich dann zu der großen Schar prominenter Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Natürlich ist der Dichterfürst in jedem Jahr live-haftig dabei. Weitere Informationen: www.weimar.de

Goethes grüner Daumen : Johann Wolfgang von Goethe liebte das Gärtnern – noch heute stehen seine Weimarer Beete in voller Blüte

Seine Leidenschaft für die Natur beschert der Nachwelt einen riesigen Fundus von Gedichten und Betrachtungen. Was Johann Wolfgang von Goethe beschreibt, liegt buchstäblich vor seiner Haustür und hat noch heute Bestand. Im Park an der Ilm findet Goethe, damals Mitte 20, Inspiration für seine Werke. Fünf Jahrzehnte währt diese Liebe zu Natur, Botanik und Gartenbau in Weimar.

Bei Goethe treffen die Liebe zu edel blühenden Rosen, duftendem Flieder, sein Forscherdrang und das Nützliche eines Gartens aufeinander. Er widmet sich im Garten am Stern, der zum ehemaligen Weinberghaus im Park gehört, seinen Erdbeeren, den Obstbäumen, der Kultivierung von Spargel und dem Anbau verschiedener Gemüsesorten. Die Vielfalt im Garten schlägt sich an Goethes Tafel nieder, an der oft geladene Gäste speisen.

Briefe geben Aufschluss über Ernte. Mit dem Umzug in das herrschaftlichere Haus am Frauenplan in die Weimarer Innenstadt bleibt der Garten im Park weiter beliebter Rückzugsort und dient zur Versorgung der großen Küche im Stadthaus. Der Stadtgarten dort und der Garten am Stern werden fleißig und mit viel Herzblut von Goethes Ehefrau Christiane Vulpius gepflegt, bestellt und genutzt. In zahlreichen Briefen an Goethe berichtet sie von Erfolgen und Misslichkeiten wie dem gefürchteten Schneckenfrass. Goethe ist oft auf Reisen oder zum ungestörten Arbeiten für Wochen in Jena, deshalb werden per Boten Samen und Erträge hin und her geschickt. Goethe gibt genaue Anweisungen, wenn er Samen und Gemüsepflänzchen von Jena ins benachbarte Weimar sendet. Aus seinen Aufzeichnungen weiß man, dass Christiane die Erzeugnisse aus dem Garten am Stern haltbar machte – und natürlich, was aufgezogen wurde: „… und reift nur eben der Sommer die Früchte, denkt sie an den Vorrat schon für den Winter.“ Gurken, Kürbisse wurden da für die kalten Tage eingelegt, Säfte, Marmeladen und Mus bereitet; Kohl, Bohnen und Rüben vergoren; Salate, Wurzelgemüse und Blumenkohl geschützt gelagert.

Heute wird der Hausgarten von Goethes Wohnhaus am Frauenplan und der Garten am Stern im Park an der Ilm noch bewirtschaftet und kann besuchen werden. Die Stauden, Rosen, Kräuter und Blumen werden mit größtmöglicher Authentizität angepflanzt.

Mehr Informationen zu den Parks und Gärten in Thüringen gibt’s bei der Thüringer Tourismus GmbH unter der Rufnummer +49 (0) 361-37420, per Email an service@thueringen-entdecken.de und unter gaerten.thueringen-entdecken.de.

Goethespaziergang am 27. August 2021: Ein Spaziertheater mit Goethes Postboten in Weimar

Das SPAZIERTHEATER mit dem Postboten Gottfried Böttner (alias Puppenspieler Henning Hacke) verzaubert seine Besucher mit Briefen an, über und von Goethe und einem außergewöhnlichen Postfahrrad. In unterhaltsamen 90 Minuten wird mit dem Postboten, der von 1804 bis 1827 im Dienst bei Großherzog Carl August war, vom Herderplatz zum Frauenplan spaziert. Dabei lernen die Teilnehmer die fünf Häuser kennen, die J. W. von Goethe in Weimar bewohnte. Der Administrator des herzoglichen Postwesens lüftet dabei das eine oder andere Briefgeheimnis. Mit seinem Dienstfahrrad, das im Handumdrehen zum Theater wird, erzählt er allerhand Geschichten aus dem klassischen Weimar. Los geht’s um 17.30 Uhr am Herderplatz. Tickets gibt’s in der Tourist Information Weimar und auf www.weimar.de.

Die Dichterzimmer am 28. August 2021 besichtigen: Tour durch die Dichterwelten im Stadtschloss Weimar

An Goethes Geburtstag am 28. August 2021 bietet die Klassik Stiftung Weimar Führungen durch die Dichterzimmer im Stadtschloss an. Die für die Dichter Wieland, Herder, Schiller und Goethe eingerichteten Memorialräume im Weimarer Schloss stellen ein Gesamtkunstwerk dar. Im Rahmen einer Führung erleben Besucher drei der vier Dichterzimmer nach der Restaurierung wieder in authentischer Gestaltung und erfahren etwas über ihre Geschichte sowie zur Weiterentwicklung des Weimarer Stadtschlosses. Die Führungen finden jeweils 10 Uhr, 11.30 Uhr und 13 Uhr statt. Tickets gibt’s an allen Museumskassen sowie in der Tourist Information Weimar. Weitere Informationen: www.klassik-stiftung.de

Ursprünglichkeit und Goethes wahre Muse: Rundwanderung Kickelhahn

Rund um den Hausberg der Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau führt ein idyllischer, naturschöner Wanderweg. Tierischer Namensgeber des 861,1 Meter hohen Berges mag wohl der Auerhahn sein, der einst in diesem Gebiet bejagt wurde. Die Wandertour startet an der Festhalle Ilmenau und führt durch den Stadtpark in Richtung Steinbachtal zum „Kleinen Hermannstein“. Von hier aus bietet sich eine schöne Aussicht auf das kleine Örtchen Manebach. Der idyllische Pfad führt weiter zur Sophienquelle, einem Brunnen, der auch für Geocacher ein beliebter Anlaufpunkt ist. Vorbei an der rauschenden Wasserstelle geht es weiter zum „Großen Hermannstein“, der nicht nur als steinerne Erhebung wahrhaft „herausragende“ Bedeutung hat. Neben einer tollen Aussicht gibt es seltene Moos- und Flechtenarten zu bewundern. Auch Goethe hat die Besonderheit dieses Ortes geschätzt, dessen berühmte künstlich geschaffene Felsenhöhle wohl so manches Geheimnis kennt. So führte Goethe auch Charlotte von Stein hierher, als sie ihn im Sommer 1776 in Ilmenau besuchte. Nur mehr ein paar Schritte weiter und schon hat man den Höhepunkt der Wanderung erreicht: das Goethehäuschen auf dem Gipfel des Kickelhahns. „Süßer Friede, komm, ach komm in meine Brust!“ Diese Zeilen gehören zum „Wandrers Nachtlied“, das Goethe 1780 hier an die Bretterwand der einstigen Jagdhütte schrieb. Nicht weit von hier dokumentiert die historische Jagdanlage eindrucksvoll die Jagdlust des Weimarer Herzogs Ernst August. Wer einen der ältesten Aussichtstürme Deutschlands erklimmen möchte, sollte den 104 Stufen zählenden Aufstieg auf den 1854 erbauten, frisch restaurierten Kickelhahnturm wagen. Die Belohnung: Ein grandioser Ausblick auf den Kamm des Thüringer Waldes und das nördliche Vorland bis nach Gotha, Erfurt und Weimar. Auf dem Rückweg rundet eine Einkehr im Museum Jagdhaus Gabelbach das inspirierende Wandererlebnis ab. Weitere Informationen finden Sie unter www.ilmenau.de

Quelle: Thüringen Tourismus GmbH.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein