Nach den sehr trockenen Sommern 2018 und 2019 erschienen die letzten Wochen ungewöhnlich feucht. Der aktuelle Sommer mit den Monaten Juni bis August landet mit 290 mm auf Platz vier der 22-jährigen Messreihe der Klimastation der EAH Jena.
Bisher wurde im Sommer 2014 mit 301 mm der meiste Regen erfasst. Bei den Monaten halten der August 2010 und Mai 2013 mit je 168 mm den Rekord. Der August 2021 verfehlte diesen mit 164 mm nur knapp. Was hier als extreme Monatssumme gilt, war in diesem Jahr an anderen Orten eine verheerende Tagesmenge. Zur Erinnerung: An der Ahr und am Rhein wurden am 14. Juli innerhalb von 24 Stunden bis 157 mm Regen gemessen!
Die bisher höchste Tagessumme an der EAH lag am 7. Juli 2001 bei immerhin 50 mm. Verschiebt man in diesem Fall das Zeitfenster über Mitternacht hinaus, ergeben sich sogar 64 mm in 24 Stunden als Höchstwert.
Kürzlich fielen in der Nacht vom 22. August 2021 und am folgenden Tag 61 mm in 24 Stunden – auch das fast ein neues Maximum. Prägnanter trat der kurze, aber intensive Starkregen am 26. August in Erscheinung, als gegen 14 Uhr innerhalb von 10 Minuten 13 mm bzw. 18 mm pro Stunde gemessen wurden. Zum Vergleich seien die mittleren Monatssummen genannt: Diese liegen an der EAH bei 31 mm für Februar und 76 bzw. 80 mm für August und Juli.
Der August 2021 erschien auch ungewöhnlich kühl. Mit 17,2 °C war er zwei Grad kälter als im Durchschnitt der letzten 22 Jahre. Lediglich 2005 und 2006 war dieser Monat noch etwas kühler. In den vorangegangen drei Jahren erreichte der August hingegen Mittelwerte von 20 bis 21 °C. Da vor allem der Juni deutlich wärmer war, entspricht die aktuelle mittlere Sommertemperatur von 19,1 °C exakt dem Durchschnitt an der EAH.
Zu bedenken ist allerdings, dass im Referenzeitraum 1961 bis 1990 die Temperaturen für August fast zwei Grad niedriger waren. Da wäre der letzte Monat bezüglich der Temperatur als völlig normal durchgegangen.
Autorin: S. Neef, EAH Jena. |