Am heutigen Mittwoch, 17. November, endet eine Zitterpartie. Die Geschäftsführung von Opel und die IG-Metall gaben bekannt, dass der Grandland X ab Januar 2022 wieder in Eisenach gebaut werden soll. Auch die Ausgliederung des Werkes aus der deutschen Einheit Opel Automobile GmbH ist vom Tisch. Damit bleiben die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten unverändert. Bestehende Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen gelten weiterhin.
„Ich freue mich sehr darüber, dass eine Einigung gelungen ist, die die Zukunft unseres Automobilstandorts Eisenach weiter sichert. Der harte Kampf im Hintergrund und die große Solidarität auf vielen Ebenen haben sich gelohnt“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Sie begrüßt insbesondere die Ankündigung, dass künftig alle Fahrzeuge des kompakten SUV in Eisenach produziert werden sollen. Zwischenzeitlich war der Grandland X auch an anderen Standorten im Ausland montiert worden.
Die weltweite Halbleiterknappheit bleibe zwar eine Herausforderung für die gesamte Branche. Jedoch sei es Stellantis gelungen, die Versorgungssituation zu verbessern und die Wiederaufnahme des Betriebs des Eisenacher Werks für Anfang Januar 2022 zu bestätigen, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Anlass der Sorge war eine Ankündigung von Stellantis im Oktober gewesen, die beiden Produktionswerke in Eisenach und Rüsselsheim am Main aus der deutschen Einheit Opel Automobile GmbH herauslösen und Stellantis direkt unterstellen zu wollen. Zudem steht das Eisenacher Werk seit Anfang Oktober still. Die Mitarbeitenden wurden in Kurzarbeit geschickt.
Hintergrund Am 29. Oktober hatte die IG Metall deutschlandweit zum Aktionstag „Fairwandel“ aufgerufen. Die Demonstranten forderten Stellantis lautstark zu einem verantwortungsvollen Strukturwandel hin zu einer zukunftsfähigen und ökologischen Automobilindustrie auf. Parallel bemühten sich Politiker – darunter die drei Ministerpräsident*innen aus Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz – um Gespräche. Auch die drei Opel-Städte Eisenach, Kaiserslautern und Rüsselsheim am Main setzten sich vehement für den Erhalt der Kompetenz vor Ort und die Bewahrung der Produktionskapazitäten ein. Zudem protestierten lokale Initiativen, um auf die Auswirkungen der zeitweisen Werksschließung hinzuweisen. In Westthüringen hängen insgesamt 12.000 Beschäftigte der Automobilzuliefererindustrie am Automobilbau. Dies geht aus der letzten Studie des Vereins „automotive thüringen e. V.“ hervor.