SOK: Dramatische Corona-Lage

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Corona-Situation im Saale-Orla-Kreis nicht mehr beherrschbar

Marke von 10.000 Nachweislich Infizierten im Landkreis überschritten

Infektionszahlen bei Schülern besonders hoch

Präsenzunterricht am Gymnasium Pößneck ausgesetzt

Schleiz. Der Landrat des Saale-Orla-Kreises, Thomas Fügmann, mochte nichts mehr beschönigen. Angesichts ausufernder Infektionszahlen zeichnete er im Pandemiestab des Saale-Orla-Kreises ein düsteres Bild vom derzeitigen Corona-Geschehen und auch sein Ausblick fiel wenig optimistisch aus: „Ich sehe ganz schwere Zeiten auf uns zukommen.“

Die vierte Welle ist längst zu einem Tsunami geworden, der in einer so noch nicht gekannten Wucht auf die Region trifft. Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1.451,7 ist der Saale-Orla-Kreis rangiert der Saale-Orla-Kreis als am stärksten betroffene Gegend Thüringens wieder in der bundesweiten Spitzengruppe. Wie schnell sich das Virus aktuell an Saale und Orla ausbreitet, zeigt er Blick auf die Anzahl der Gesamtinfektionen, die am zurückliegenden Wochenende die Marke von 10.000 überschritt. Erst zwei Wochen zuvor kletterte der Wert auf mehr als 8.000.

Übersetzt heißt das: In den vergangenen zwei Wochen ereigneten sich 20 Prozent aller bislang bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen. Zur Einordnung: Seit dem ersten bestätigten Corona-Fall im Saale-Orla-Kreis am 2. März 2020 sind 91 Wochen vergangen. 210 Personen – und damit mehr als zwei Prozent aller Infizierten – überlebten Covid-19 nicht.

„Mit Eindämmung hat das nichts mehr zu tun“, konstatiert der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Torsten Bossert, dessen Team die enorme Menge der täglich eingehenden Corona-Fälle trotz erheblicher personeller Aufstockungen nur noch mit einem erheblichen Zeitverzug abarbeiten kann. „Mit unserem eigenen Personal – geschulten Fachkräften – könnten wir mit Müh‘ und Not eine Inzidenz von 100 meistern. Inzwischen steht uns das zwei- bis dreifache an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung. Aber das hilft nur wenig, wenn die Inzidenz inzwischen bei über 1400 und damit 14 Mal so hoch ist“, rechnet der Amtsarzt vor.

Besonders stark breitet sich das Corona-Virus derzeit innerhalb der Schülerschaft des Saale-Orla-Kreises aus. So wurden innerhalb einer Woche allein in der Altersgruppe der 10- bis 19-Jährigen 220 Infektionen registriert, was einer Inzidenz von über 3.000 entspricht (3.113,9). Die Auswirkungen sind nun unter anderem in Pößneck zu spüren. Nachdem das Virus mit seinen Auswirkungen in nahezu allen Klassen des Gymnasiums „Am Weißen Turm“ grassierte und an einen normalen Unterricht nicht mehr zu denken war, wurde für die Schülerinnen und Schüler nun die Versetzung in den Distanzunterricht beschlossen. Bis einschließlich 13. Dezember wird an es am Pößnecker Gymnasium keinen Präsenzunterricht mehr geben.

Ob die Schule angesichts der derzeitigen Infektionslage ein Einzelfall bleiben wird, darf zumindest angezweifelt werden. Doch letztlich ist es egal, ob in Schule, Beruf oder Freizeit: Eine Ansteckungsgefahr besteht praktisch überall, wo man anderen Personen begegnet.

Daher hat Amtsarzt Dr. Torsten Bossert eine klare Empfehlung parat: „Um die Infektionszahlen kurzfristig zu senken, hilft im Moment nur eines: Reduzieren Sie Ihre persönlichen Kontakte! Je weniger Menschen Sie persönlich treffen, desto besser.“

Quelle.

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