Thüringen: 10,5 Millionen Euro Förderung für Umbau des Badehauses Masserberg

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Der Neustart des Badehauses Masserberg rückt näher: Nach der Übernahme der benachbarten Rehabilitationsklinik durch die Regiomed-Kliniken GmbH im März 2019 stellt das Land nun auch die finanziellen Weichen für die Modernisierung der Therme durch die Gemeinde Masserberg. Staatssekretär Carsten Feller übergab dafür heute den Förderbescheid über rund 10,5 Millionen Euro aus GRW-Mitteln an den Bürgermeister der Gemeinde, Denis Wagner. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf knapp 11,3 Millionen Euro. „Das Badehaus mit der benachbarten Rehaklinik ist ein Schlüsselprojekt zur Entwicklung und Neupositionierung Masserbergs als touristische Natur- und Aktivregion“, betonte Feller.

Der Einstieg der Regiomed-Klinik habe den Klinik- und Tourismusort Masserberg gesichert. „In Verbindung mit dem modernisierten Badehaus wird hier nun ein attraktives, nachhaltiges und qualitativ hochwertiges Gesamtangebot entstehen, das die Ferienregion zu einem der wichtigsten Orte des Thüringer Waldes im Gesundheitstourismus macht“, so Feller weiter. Als erstes Waldbadehaus Deutschlands soll die Therme künftig die Themen Gesundheit, Natur und Waldbaden miteinander verbinden und sich mit diesem Alleinstellungsmerkmal vom Wettbewerb abheben.

Bürgermeister Denis Wagner betonte die Bedeutung der Profilierung und Wiedereröffnung des „Waldbadehauses Masserberg“ mit seiner regionalen und überregionalen Strahlkraft. Das neue Badehaus soll neben den laufenden bzw. geplanten Investitionen wie dem Kurmittelhaus / Welcome-Center-Masserberg, der Multifunktionsloipe oder der Neugestaltung des Kurparks Masserberg den heilklimatischen Kurort am touristischen Markt neu ausrichten und den Status und die Qualität für die Zukunft sichern. Bürgermeister Wagner bedankte sich ausdrücklich beim Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, bei der Thüringer Aufbaubank, der LEG Thüringen mbH, dem Gemeinderat, der Verwaltung und bei den Planungsteams, deren vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit zum Gelingen dieser großen Aufgaben in seiner kleinen Gemeinde beigetragen hätten.

Im Rahmen eines ganzheitlichen Modernisierungskonzepts soll der Kurpark mit seinen Themengärten und Pavillons mit dem Badehaus verbunden werden. Das Entree des neuen Badehauses ist gleichzeitig Welcome-Center für Touristen. Eine moderne und gleichzeitig naturnahe Innenarchitektur soll die Therme unverwechselbar machen und die verschiedenen Highlights zu einem attraktiven Gesamtangebot verbinden. Das „Masserberger WaldSpa“ mit thematischen Anwendungsbereichen, verschiedenen Saunen und einem Snowroom; die Waldbadewelt mit dem Waldsee-Klangbecken, einem Bergwiesenblütenbad, Infinitypool, Waldbach und Kinderbereich sowie die „Masserberger Balkone“ bieten zukünftig Raum, um zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Ergänzt wird das Angebot um das „Masserberger Vogelnest“, einen Raum für Therapien und Kurse, und das Restaurant „Das Rennsteig“.

Die Neuausrichtung der Ferienregion Masserberg und des Badehauses ist Bestandteil der „Tourismuskonzeption Thüringer Wald 2025“. „Als Kurort hat Masserberg enorme Bedeutung für den Thüringen-Tourismus, denn Kurorte sind eine wichtige Ergänzung zu aktivtouristischen Angeboten und sorgen für eine langfristig stabile Nachfrage“, betont Feller. Die Neuausrichtung sei auch laut Heilbäderstudie enorm wichtig, um sich mit dem qualitativ hochwertigen und an den Ansprüchen der Gäste orientierten Angebot profilieren und gegenüber gesundheitstouristisch starken Nachbarbundesländer wie Bayern und Hessen besser positionieren zu können.

Hintergrund

Die gesundheitliche Rehabilitation hat in Masserberg eine lange Tradition. Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts kommen Kurgäste in die Gemeinde im Herzen des Thüringer Waldes. Mit der Eröffnung der Augenheilstätte als Außenstelle der Jenaer Universitäts-Augenklinik im Jahr 1949 engagiert sich Masserberg nun schon seit 70 Jahren im Bereich der Ophthalmologie. 1991 entstand mit der Eröffnung der „Prof. Georg Lenz Klinik“ eine moderne, zeitgerechte Form der Rehabilitation. Im Jahr 1992 unterstützte das Land die Errichtung des Bade- und Kurmittelhauses mit rund 5,2 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme der „Prof. Volhard Klinik“ im Jahr 1994 erweiterte das Rehabilitationsangebot um die Bereiche Orthopädie und Onkologie.

Nach ungewisser Zukunft übernahmen die REGIOMED-Kliniken als erster kommunaler bundeslandübergreifender Klinikverbund im März 2019 die Masserberger Klinik mit 230 Betten und gut 130 Mitarbeitern in den regionalen REGIOMED-Gesundheitsverbund. Für die Übernahme wurde eine eigene Betriebsgesellschaft – die REGIOMED REHA-Klinik Masserberg – gegründet. Voraussetzung für den REGIOMED-Einstieg war eine Modernisierung des angeschlossenen Badehauses durch die Gemeinde Masserberg. Die kommunalrechtlichen Voraussetzungen für dieses Modell hat das Innenministerium geschaffen. Während REGIOMED den Betrieb der Klinik sichert, zeichnet sich die Gemeinde Masserberg für die Kliniksanierung in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro und für die Neuausrichtung des benachbarten Badehauses verantwortlich.

Quelle

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