Erstes Forum „Dialog Weimar“ am Dienstag
Um die unterschiedlichen Meinungen und Haltungen zur Corona-Pandemie auszutauschen, haben sich am gestrigen Dienstagabend Weimarerinnen und Weimarer erstmals zum Forum „Dialog Weimar“ getroffen.
Auf Einladung von Oberbürgermeister Peter Kleine konnten die zwölf Gesprächsteilnehmerinnen und –teilnehmer im Festsaal im Herderplatz 14 ihre Probleme, Sorgen und Ängste artikulieren und erste Lösungsansätze ansprechen. An der moderierten Runde nahmen neben OB Peter Kleine, dem Leiter der Polizeiinspektion Weimar, René Treunert und Amtsärztin Dr. Isabelle Oberbeck mehrere Vertreter der Montagsspaziergänger sowie des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus teil. Unter den Gesprächsgästen waren die Weimarer/innen Hans-Jörg Röhrich, Christine Schild, Dr. Andreas Jost, Alfred Bax, Anja Mai, Matthias Altmann, eine Studierende sowie weitere Personen. Das Gespräch wurde von der Moderatorin Doris Voll geleitet.
Die Vertreter der pandemiemaßnahmenkritischen Seite äußerten unter anderem die Besorgnis, dass ihre Sorgen und Ängste bisher nicht respektiert wurden und oft ein Klima der Diskriminierung herrsche – manchmal bis hinein in den privaten Bereich. Die Vertreter des Bürgerbündnisses gegen Rechtsextremismus wiesen andererseits darauf hin, dass die Gefahr der Unterwanderung der Montagsspaziergänge durch Rechtsextreme bestehe. Die Stadtverwaltung will zum Thema Versammlungsrecht ein Aufklärungsgespräch anbieten. Polizeiinspektionschef René Treunert erläuterte das Vorgehen der Polizei bei Versammlungslagen und seine Erfahrungen der Demonstrationen in der Stadt. Einig waren sich die Beteiligten, dass das Forum „Dialog Weimar“ eine öffentliche Resonanz erfahren soll und fortgesetzt werden soll.
„Das war ein guter Auftakt, der von einer großen Offenheit geprägt war. Die unterschiedlichen Haltungen konnten zum Ausdruck kommen. Allen ist daran gelegen, dass wir gut aus dieser schwierigen Zeit herauskommen und unsere Demokratie stark bleibt. Das macht Mut, gemeinsam den Dialog-Weg weiter zu gehen. Daher werden wir dieses Format verstetigen und weitere Möglichkeiten schaffen, dass Menschen mit unterschiedlichen Haltungen persönlich ins Gespräch kommen“, unterstrich OB Kleine nach dem rund zweistündigen Gespräch.
Das Forum „Dialog Weimar“ soll in ähnlichem, leicht erweitertem Rahmen fortgesetzt werden – ergänzt um weitere Teilnehmende und jeweilige Themenschwerpunkte. Ein Termin in rund zwei Wochen wird derzeit abgestimmt.