Jena: Mängelmelder-Team nimmt wegen Vielzahl keine Meldungen mehr zu Ampelschaltungen an

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„Seit einigen Tagen ist die Ampelschaltung an der Kreuzung eine Katastrophe. Egal wohin man abbiegen möchte schaffen es bei grün gerade mal 2-3 Autos darüber, daher staut sich der Verkehr besonders in den Stoßzeiten enorm.“ Mit diesen zwei Sätzen machte ein Bürger auf die Situation an einer vielbefahrenen Kreuzung in Jena-Burgau aufmerksam. Auf der Karte ist die Kreuzung Keßlerstraße/Lobedaer Straße markiert. Auf der einen Seite ist ein Einkaufszentrum und der Betriebshof des Nahverkehrs, auf der anderen Seite eine Tankstelle und die Zufahrt ins Gewerbegebiet Göschwitz. Beides wird durch die Verbindung zwischen Stadtrodaer Straße und Winzerla gequert.

Gerade im Berufsverkehr staut es sich besonders. Auch die Buslinien von Burgau in die Stadt über Winzerla sind – wegen des notwendigen Linksabbiegens an dieser Kreuzung – besonders betroffen.

Die Antwort des Mängelmelder-Teams überrascht. Es wird nicht berichtet, dass der beschriebene Mangel untersucht und behoben wird. Nein. Es wird eine Bankrott-Erklärung abgegeben:

„Vielen Dank für Ihren Hinweis.

Aktuell liegt uns eine Vielzahl an Mängelmeldungen zu dieser Problematik vor. Daher nehmen wir hierzu keine weiteren Mängel mehr an. Wir bitten um Verständnis. Eine Stellungnahme zum Sachverhalt werden wir schnellstmöglich unter allen bereits bestehenden Mängeln veröffentlichen.

Ihr Mängelmelder-Team“

Am Donnerstag prüfte ein Siemens-Team die entsprechende Ampel. Ob dadurch eine Verbesserung erreicht werden kann, wird sich erweisen.

Seit Januar 2018 gibt es den Mängelmelder in Jena. Berühmt wurde er bundesweit, als ein Bürger einen Falschparker am historischen Rathaus auf dem Marktplatz meldete – und dieser nach acht Tagen (!) nicht mehr angetroffen werden konnte. Inzwischen arbeiten fast 100 Mitarbeiter an der Behebung der gemeldeten Mängel wie fehlende Straßenbeleuchtung, Glasscherben auf Gehwegen oder Sandkästen oder eben suboptimal eingestellter Lichtsignalanlagen.

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