- Maßnahmen auf Weg zur „schwarzen Null“ beschlossen
- Budgetplanungen für neue Saison abgeschlossen
Das Ziel des FC Carl Zeiss Jena wurde auf der letzten Mitgliedersammlung deutlich formuliert: Der FCC will sich mittelfristig in den Top 50 des deutschen Fußballs etablieren und dabei gleichzeitig das strukturelle Defizit der letzten Jahre von etwa 1,5 Millionen Euro auf Null reduzieren.
Vor diesem Hintergrund hat der FC Carl Zeiss Jena seine Budgetplanungen für die kommende Saison abgeschlossen und wichtige Entscheidungen getroffen.
Vereinspräsident Klaus Berka: „Roland Duchatelet hat über Jahre unser Defizit ausgeglichen, wofür wir ihm sehr dankbar sind. Dies wird er zukünftig nicht mehr leisten. Das fordert uns heraus, ist aber auch eine Chance, um wieder mehr auf eigenen Füßen zu stehen und sich neu auszurichten. Und das wollen wir – ohne dabei sportliche Ansprüche aus den Augen zu verlieren. Das Ziel ist klar formuliert – Top 50. Das ist anspruchsvoll, aber erreichbar. Und dies müssen wir aus eigener Kraft schaffen. Der Club und sein Umfeld haben ohne Zweifel großes Potenzial. Nun heißt es, dies zu heben und sich auf die eigenen Stärken und die der Region zu besinnen, um aus sich selbst heraus die Kraft zu entwickeln, Ziele zu erreichen. Und das geht nur gemeinsam. Hier werbe ich um Geduld und gegenseitiges Vertrauen.“
Vor diesem Hintergrund wurden auf der letztwöchigen Gesellschafterversammlung des FCC Weichen gestellt.
FCC-Geschäftsführer Chris Förster: „Wir haben gemeinsam festgelegt, dass die Saison 2022/23 auf dem Weg zur schwarzen Null zunächst eine Übergangssaison darstellen muss und mit einem Defizit im mittleren sechsstelligen Bereich geplant. Abgedeckt wird dieses Defizit durch die Einzahlung von JENARENA in die Kapitalrücklage der Spielbetriebs GmbH. Um, dem Zukunftskonzept entsprechend, in absehbarer Zeit mit einem ausgeglichenen Haushalt arbeiten zu können, sind wichtige Maßnahmen umzusetzen, um Einnahmen zu steigern und Kosten zu reduzieren, bevor dann mit Fertigstellung des Stadionneubaus in Jena auch weitere Einnahmensteigerungen möglich sind.“
Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick
1.) zur Einnahmensteigerung
- Die EAS Betriebsgesellschaft verantwortet ab dem 1. Juli die Vermarktung der FC Carl Zeiss Jena Fußball Spielbetriebs GmbH und des FC Carl Zeiss Jena e.V. und garantiert hierbei ein Mindestvolumen im Sponsoring, das 30 Prozent über dem Vermarktungserlös der ablaufenden Saison liegt.
- Darüber hinaus sind verschiedene Aktionen geplant, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Dazu gehört u.a. das Auflegen einer besonderen Fanartikel-Kollektion, um Fans und Freunden des Clubs zu ermöglichen, auf diese Art die Umsetzung des Zukunftskonzeptes zu unterstützen.
- Auch bei der Preisgestaltung bei den Tickets wird es Anpassungen geben, so zum Beispiel bei der Rabattstruktur der Dauerkartenpreise.
- Der FC Carl Zeiss Jena e.V. intensiviert seine Mitgliederaktion und hat sich hierbei das Etappenziel gesetzt, bis zum 31.12.2022 das 5000. Vereinsmitglied begrüßen zu dürfen.
2.) zur Kostenminimierung
- Der Mannschafts-Etat des FCC, der auch in der kommenden Saison ein siebenstelliger sein wird, wird reduziert, was durch eine Verschlankung des Trainer- und Betreuerteams, eine Verkleinerung des Kaders und Gehaltsanpassungen bewerkstelligt wird.
- Der FC Carl Zeiss Jena stellt zur neuen Saison den Spielbetrieb der 2. Mannschaft ein. Stattdessen strebt der FCC an, Partnerschaften mit lokalen Vereinen zu etablieren. Die Leistungsträger der U19 sollen zukünftig schneller und noch stärker durch Teilnahme am Trainingsbetrieb der 1. Mannschaft an diese herangeführt werden.
- Durch die Ausnutzung von Synergien innerhalb der EAS Betriebsgesellschaft, dem Stadionbetreiber, können zudem Abläufe optimiert und Kosten eingespart werden. So wird die EAS Betriebsgesellschaft ab dem 1. Juli 2022 für die Bereiche Sponsoring, Ticketing und Catering verantwortlich zeichnen. Die hierfür zu schaffende technische und personelle Infrastruktur wird hierbei sowohl für den Fußball als auch andere Veranstaltungen im Stadion kostenoptimierend genutzt.
- Der FC Carl Zeiss Jena wird den begonnenen Prozess der Zusammenlegung der Geschäftsstellen von FC Carl Zeiss Jena e.V. und Spielbetriebs GmbH zu einer gemeinsamen Geschäftsstelle fortführen.
Erarbeitung eines Zukunftskonzeptes für den Frauenfußball
Innerhalb des FC Carl Zeiss Jena, dem im Sommer 2020 die Spielrechte der Frauen- und Mädchenmannschaften vom FF USV Jena übertragen wurden, wird dem Frauenfußball auch zukünftig sowohl im Ausbildungs- als auch Leistungsbereich eine große Bedeutung zukommen. Während in der kommenden Spielzeit die 1. Frauenmannschaft die Farben des Clubs in der 2. Bundesliga vertreten wird, geht die 2. Mannschaft in der Regionalliga auf Torejagd.
FCC-Geschäftsführer Chris Förster: „Anders als im Männerfußball ist die 2. Mannschaft der Frauen im Grunde mit der im Frauenfußball fehlenden U19 gleichzusetzen und hat somit nicht nur eine wichtige integrative Funktion, um den Schritt von der U17 in den leistungsorientierten Frauenbereich nicht zu groß ausfallen zu lassen, sondern spielt somit auch im System der schulischen Ausbildung auf dem Sportgymnasium eine wichtige Rolle.“
Darüber hinaus strebt der FC Carl Zeiss Jena auch für den Frauenfußball die Entwicklung eines Zukunftskonzeptes an, das es mittelfristig – wie auch im Männerbereich – ermöglichen soll, wirtschaftlich auf eigenen Füßen zu stehen. Eine entsprechende Arbeitsgruppe nimmt zeitnah ihre Arbeit auf.