Thüringen: neue Arbeitsgemeinschaft soll Gründungszentren vernetzen

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Satzung der „Arbeitsgemeinschaft der Thüringer Gründungszentren“ im Beisein von Staatssekretärin Dr. Katja Böhler unterzeichnet

Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist es, die einzelnen Strategien der Gründer­zentren zusammenzuführen und sich landesweit zu vernetzen, um eine einheitliche Philosophie und einen gemeinsamen Auftritt zu erreichen. „Die Thüringer Technologie- und Gründerzentren haben sich in den letzten Jahr­zehnten zu einem echten Erfolgsmodell entwickelt. Sie bieten jungen Firmen die Rahmenbedingungen, um ihre Geschäftsidee in der Anfangsphase zu entwickeln und ihr Innovationspotenzial – gerade im Technologiebereich – zu entfalten“, betont Böhler anlässlich der Unterzeichnung. Mit der Arbeits­gemeinschaft wolle man die jeweils regionalen Kompetenzen nun bündeln, um thüringenweit ein noch besseres Angebot für Gründer und Gründerinnen zu bieten und die Vernetzung zu stärken. Dafür sollen unter anderem eine zentrale Koordinierungsstelle eingerichtet und verschiedene Arbeitsgruppen in den Bereichen „Finanzierung“, „Infrastruktur“ und „Marketing“ gebildet werden.

Seit 1990 wurden die Zentren vom Freistaat mit rund 205 Millionen Euro aus verschiedenen Programmen, unter anderem für die Errichtung von Gebäu­den und Laboren, gefördert. Die Wirkung der Zentren beschränkt sich dabei nicht nur auf die zentralen Wissenschaftsstandorte wie Jena und Ilmenau. Das starke Netzwerk der Gründerzentren, verteilt über das gesamte Land, reicht auch in Regionen wie Schmalkalden und Rudolstadt. Insgesamt sechs Zentren schließen sich in der Arbeitsgemeinschaft zusammen:

  • der Technologie- und Innovationspark Jena (TIP) (seit 1991),
  • die Betreibergesellschaft für Applikations- und Technologiezentren Thüringen (BATT) (2004)
  • die Technologie- und Gründerförderungsgesellschaft Schmalkalden/ Dermbach (TGF) (seit 1994),
  • das Gründer- und Innovationszentrum Stedtfeld (GIS) (seit 1992),
  • das Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZI) (seit 1991),
  • das Innovations- und Gründerzentrum Rudolstadt (IGZ) (seit 1993),

Die Mehrzahl der Zentren besteht bereits seit den 90er Jahren. Zahlreiche Unternehmen profitieren seitdem von flexiblen Raumangeboten und vom „Rundum-sorglos-Paket“ in den ersten Jahren nach ihrer Gründung. Die Räumlichkeiten und Gemeinschaftsdienste stehen den Unternehmen in der Regel für fünf, aber nicht mehr als acht Jahre zur Verfügung. Die Einbindung der Startups in Netzwerke, die unmittelbare Nähe zu Universitäten und For­schungseinrichtungen sowie die Vernetzung vor Ort sind ebenfalls wichtige Erfolgsbausteine.

Ein Beispiel ist der Technologie- und Innovationspark Jena (TIP), der 2021 seinen 30. Geburtstag feierte und mit der Erschließung eines dritten Stand­ortes begonnen hat. Der TIP hat bisher über 300 Unternehmen ein Zuhause geboten. Auch das Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZI) hat bisher mehr als 160 Unternehmen unterstützt, die sich anschließend über­wiegend im Raum Ilmenau angesiedelt und damit den Wirtschaftsstandort gestärkt haben. Die Betreibergesellschaft für Applikations- und Technologie­zentren Thüringen (BATT), die 2004 von der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) und der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) gegründet wurde, betreibt die Bauhaus Factory Weimar, den Studiopark KinderMedienZentrum Erfurt sowie das Applikationszentrum Mikroelektronik Erfurt und das Centrum für intelligentes Bauen (CIB.Weimar). Aus den Thüringer Zentren kommen aktuell drei der 50 Top Startups Deutschlands 2021 –  die Polytives GmbH, Robust AO GmbH und tediro GmbH.

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