Am frühen Morgen des 9. Juni wurde im Jenaer Paradies eine in der Saale entdeckte Phosphorbombe aus dem 2. Weltkrieg gesprengt. Ein Angler hatte am Vortag einen verdächtigen Gegenstand im Wasser am Ufer der UniverSaale-Schule der Unteren Wasserbehörde gemeldet. Diese alarmierte gegen 17 Uhr die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte stellten im Wasser ein unbekanntes Gefäß fest, aus welchem bei Berührung eine milchige Flüssigkeit entwich, die an der Oberfläche ausgaste. Sofort wurde die Schule und das Restaurant Salü evakuiert und die umliegenden Wege sowie die Sportbrücke durch die Polizei gesperrt.
Da Kampfmittel nicht ausgeschlossen werden konnten, erfolgte keine Bergung durch lokale Kräfte. Es wurde die Spezialfirma Tauber aus Nordhausen angefordert. Die Spezialkräfte bestätigten dann den Verdacht auf eine Phosphorbombe des Typs INC 30.
Der herbeigerufene Sprengmeister der Kampfmittelbeseitigung Thüringen entschied dann die gezielte Zerstörung vor Ort. Durch die Polizei und die ZEVD erfolgte die Räumung der Rasenmühleninsel sowie des USV-Geländes. Zwei PKW mussten abgeschleppt werden. Zum Schutz der Gebäude installierte der Kommunalservice Jena zwei Container.
Gegen 01.30 Uhr wurde dann die Sprengung durchgeführt. Die anschließenden Kontrollen ergaben keine Beschädigungen in der Umgebung. Somit kann der Schulbetrieb am Donnerstag wieder aufgenommen werden.
Insgesamt waren 60 Kräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren, 35 Polizistinnen und Polizisten, die Firma Tauber, der Betreuungszug vom ASB, der KSJ und der ZEVD Jena im Einsatz.
Sicherheitsdezernent Benjamin Koppe machte sich ein Bild der Situation vor Ort. »Manche Kräfte waren mehr als acht Stunden im Einsatz. Ich möchte mich herzlich für die Ausdauer der Kameraden bedanken. Der Vorfall zeigt, wie gegenwärtig die Gefahren durch Altmunition sind. Hier kann es noch lange keine Entwarnung geben.«