Gotha: In der Justizzahlstelle fehlen mehr als 200.000 Euro

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Gerichtsmitarbeiterin unter Untreueverdacht

In der Justizzahlstelle Gotha sind mehr als 200.000 Euro verschwunden. Im Verdacht stehe eine Kassiererin des Gerichts, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Erfurt MDR THÜRINGEN. Sie soll zwischen April 2012 und Dezember 2016 insgesamt 391 Unterschlagungen begangen haben. Ohne dass es jemandem auffiel, habe sie sich immer wieder Geld in die eigene Tasche gesteckt, so der Verdacht. Laut eines Gerichtssprechers hatte sie Buchungen von Strafzahlungen so vorgenommen, dass ihre Taten lange unentdeckt blieben: Zahlte ein Schuldner beispielsweise 1.000 Euro auf das Gerichtskonto ein, habe die Mitarbeiterin nur 500 Euro gebucht. Den Rest behielt sie für sich, so heißt es aus Justizkreisen. Weil über Jahre niemand die Höhe der Forderungen mit den eingezahlten Summen verglich, blieben die Taten unentdeckt. Eine Anklage ist in Vorbereitung. Die Mitarbeiterin bestreitet die Vorwürfe.

Aufgeflogen sind die Unregelmäßigkeiten in der Kasse offenbar nur durch Zufall. Im Februar 2017 hätten Prüfer des Landgerichts Erfurt bei einer Stichprobenkontrolle einen Fehlbetrag von 50 Cent festgestellt, heißt es aus Justizkreisen. Es habe sich hierbei um einen Buchungsfehler gehandelt. Daraufhin wurden die Kontrollen ausgeweitet und der sechsstellige Fehlbetrag entdeckt.

Die Staatsanwaltschaft Erfurt wirft der Frau Untreue in besonders schwerem Fall sowie Betrug in besonders schwerem Fall vor. Im Falle einer Verurteilung droht ihr eine Haftstrafe zwischen sechs Monaten und bis zu zehn Jahren.

Quelle: MDR THÜRINGEN.

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