Jena: Gas-Grundversorgung wird zum 1. Oktober um fast 50 Prozent teurer

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Die seit Monaten deutlich steigenden Gas-Beschaffungspreise sowie die neuen Gas-Umlagen der Bundesregierung werden ab Oktober 2022 auch für Kunden der Stadtwerke Energie zu höheren Gaskosten führen. Zum einen gibt der lokale Energieversorger die beiden neuen staatlichen Umlagen an alle seine Erdgaskunden weiter. Darüber hinaus führen die sehr hohen Marktpreise dazu, dass sich der Grundversorgungspreis für Gas erhöht. Gleichzeitig steigt die im Preis enthaltene Bilanzierungsumlage.  

Frank Müller, Bereichsleiter Markt bei den Stadtwerken Energie: „Aktuell sind wir mit einer noch nie da gewesenen Lage an den Energiemärkten konfrontiert. Durch weltpolitische und wirtschaftliche Veränderungen steigen die Marktpreise für Energie weiter an. Dies wird noch andauern und alle Kunden müssen sich auf steigende Energiekosten einstellen. Wir tun dennoch alles, um durch eine umsichtige Beschaffung dämpfend auf die Kosten einzuwirken und mögliche Zahlungsschwierigkeiten unserer Kunden zu verhindern.“ 

Weitergabe der neuen staatlichen Umlagen 

Zum 1. Oktober 2022 führt die Bundesregierung zwei neue staatliche Umlagen auf den Gaspreis ein: Die Gasbeschaffungsumlage und die Gasspeicherumlage. Die jeweiligen Höhen sind durch die Stadtwerke Energie nicht beeinflussbar. Die Umlagen werden für alle Gastarife berücksichtigt; daher sind alle circa 17.000 Gaskunden der Stadtwerke Energie davon betroffen.

Konkret heißt das:  

Gasbeschaffungsumlage: Russland liefert weniger Gas, deshalb müssen viele Gasimporteure, von denen auch die Stadtwerke Energie ihr Gas beziehen, kurzfristig teuren Ersatz beschaffen. Um die Versorgung zu sichern, führt die Bundesregierung eine Umlage nach § 26 Energiesicherungsgesetz in Höhe von 2,419 Cent (netto) je Kilowattstunde ein. Damit soll verhindert werden, dass Versorger insolvent gehen, was einen Zusammenbruch der Lieferketten zur Folge hätte. Die Kostenerhebung wurde vorerst bis April 2024 festgelegt. Bis zu diesem Datum kann sich die Höhe der Umlage mehrmals im Jahr ändern. In Jena und Pößneck betragen die Mehrkosten aus der Gasbeschaffungsumlage für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Erdgas rund 575 Euro (brutto).  

Gasspeicherumlage: Um genügend Gas für den Winter vorrätig zu haben, werden die deutschen Erdgasspeicher aktuell mit Hochdruck gefüllt. Das im Energiewirtschaftsgesetz verankerte Gasspeichergesetz gibt vor, dass die deutschen Gasspeicher bis November zu 90 Prozent gefüllt sein müssen. Die für die Befüllung der Speicher anfallenden Kosten werden über die neue Gasspeicherumlage in Höhe von 0,059 Cent (netto) je Kilowattstunde nach § 35e Energiewirtschaftsgesetz auf alle Gaskunden umgelegt. Bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden führt das zu rund 14 Euro (brutto) zusätzlichen Kosten im Jahr.

Erhöhung der Grundversorgungspreise 

Wegen der neuen Umlagen und der gestiegenen Beschaffungskosten müssen die Stadtwerke Energie außerdem den Arbeitspreis der Grundversorgungstarife für knapp 2.000 Kunden erhöhen. Der Grundpreis bleibt weiterhin konstant. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden steigt der Preis um circa 49 Prozent; was monatliche Mehrkosten von circa 132 Euro (brutto) ausmacht. Alle Kunden, die von der Preisanpassung betroffen sind, werden von den Stadtwerken Energie postalisch informiert.

Stadtwerke-Tipps: Energie sparen und Kosten im Blick behalten  

Die Stadtwerke Energie raten ihren Kunden, alle Möglichkeiten der Energieeinsparung konsequent zu nutzen und stellen dafür Tipps auf ihren Internetseiten zur Verfügung. Außerdem bieten die Stadtwerke individuelle Energieberatung für Privathaushalte, kleine und mittelständische Unternehmen, Kommunen sowie Bildungseinrichtungen an. Termine können unter Telefon 03641 688-251 oder energieberatung@​stadtwerke-jena.de gebucht werden. Für Haushalte mit niedrigem Einkommen bietet der von den Stadtwerken Energie unterstützte Stromspar-Check der Caritas individuelle Beratungen zu Einsparpotenzialen bei Strom, Wasser und Heizen.  

Die Stadtwerke Energie weisen außerdem darauf hin, dass sich die Kostensteigerungen zeitverzögert auf der Energierechnung niederschlagen. Zählerstände sollten ab sofort regelmäßig darauf überprüft werden, wieviel Energie verbraucht wurde und ob der Abschlag noch richtig kalkuliert ist. Um hohen Nachzahlungen vorzubeugen, sollten Abschläge rechtzeitig angepasst werden. Bei Fragen steht der Stadtwerke-Kundenservice unter Telefon 03641 688-366 oder E-Mail kundenservice@​​stadtwerke-jena.de zur Verfügung.   

Quelle

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