Am 24. November 2022 ab 14 Uhr ist Klaus Doller zu Gast im Stadtmuseum Gera. Im Rahmen der vom Förderverein „Stadtmuseum Gera e.V.“ veranstalteten Vortragsreihe „Geschichte am Nachmittag“ berichtet er zur Geschichte und zu Geschichten der Geraer Straßenbahn. 68 seiner 83 Lebensjahre ist er mit der Straßenbahn und dem öffentlichen Nahverkehr verbunden. Er sagte einmal über sich selbst und seine Liebe zur Straßenbahn: „Einmal Straßenbahnfahrer, immer Straßenbahnfahrer. Ich kann im Grunde von früh bis abends Straßenbahn erzählen.“
Am 22. Februar 1892 rollten die ersten elektrische Straßenbahnen durch Gera. Dieses Datum jährte sich 2022 zum 130 Mal. Gera, damals eine aufblühende Industriestadt, war die zweite Stadt, nach Halle, in Deutschland mit einer „Elektrischen“. Die Linien Tinz – Debschwitz (16 Haltestellen) und Untermhaus – Lindenthal (14 Haltestellen) waren die ersten beiden Straßenbahnlinien. Seit dieser Zeit sind sie aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Ältere Einwohner kennen noch die Fahrstrecke durch die enge Johannisstraße über die Sorge und durch die Leipziger Straße. Fahrscheine wurden früher noch beim Schaffner gelöst. Viele Fahrgäste erinnern sich vielleicht noch an die Ansage des Schaffners: „Noch jemand ohne Fahrschein?“. Mit der Einführung der Zahlboxen und vor der Fahrt gekauften Fahrscheinen verschwanden die Schaffner aus der Bahn. Heute hat das Straßenbahnnetz eine Länge von ca. 21 km und es werden 40 Haltestellen angefahren. Zu besonderen Anlässen fährt auch die „Historische“ Bahn. Klaus Doller organisiert diese Fahrten und steht oft selbst an der Kurbel. Im Betriebshof des GVB befindet sich auch ein kleines, aber sehr sehenswertes, Straßenbahnmuseum.