Projekte sollen für Energie- und Materialeinsparung sorgen / Tiefensee: „Wirtschaftsnahe Institute haben Scharnierfunktion zwischen Forschung und Anwendung“
Das Thüringische Institut für Textil- und Kunststoffforschung (TITK) in Rudolstadt hat heute Förderzusagen für zwei Technologieprojekte vom Thüringer Wirtschaftsministerium erhalten. Minister Wolfgang Tiefensee übergab die beiden Bescheide über zusammen gut eine Million Euro an TITK-Direktor Benjamin Redlingshöfer. Die Gelder stammen aus EU-REACT-Mitteln und konnten von den Thüringer wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen im Rahmen des Wettbewerbsaufrufs „WINAFO Invest“ beantragt werden. Insgesamt werden in dieser Förderrunde thüringenweit 12 Projekte von Industrieforschungseinrichtungen mit fast 7,4 Millionen Euro bezuschusst.
„Die wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen sind das Scharnier zwischen Forschung und marktfähiger Anwendung“, sagte Tiefensee. Im aktuellen Wettbewerbsaufruf ging es vor allem um Technologien und Verfahren für eine nachhaltigere Verwendung von Energie und Ressourcen. „Die geförderten Projekte werden in vielen Bereichen einen Beitrag dazu leisten, Energie und Material effizienter zu nutzen.“ So wird das TITK zum einen eine neue Extruderanlage zur Verarbeitung und Aufbereitung von Spezialkunststoffen installieren, die schonender und materialsparender arbeitet; zum anderen plant das Institut die Anschaffung einer Faserbereitstellungsanlage zur Erzeugung von Faserverbundformteilen, die z.B. für die Herstellung von Druckbehältern und Rohren für die Wasserstoffwirtschaft benötigt werden. Beide Vorhaben erlauben es dem TITK, künftig weitere Forschungs- und Entwicklungsvorhaben einzuwerben und in diesem Rahmen neue, verbesserte Produkte und Verfahren für die Wirtschaft zu entwickeln.
Insgesamt gibt es in Thüringen zehn wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen mit 900 Beschäftigten und einem Umsatz von 90 Millionen Euro, die sich im Forschungs- und Technologieverbund Thüringen (FTVT) e.V. zusammengeschlossen haben. Ihre Hauptaufgabe besteht in der schnellen Überführung von Forschungsergebnissen in wirtschaftliche Anwendungen und damit in einer Stärkung der Innovationsfähigkeit des Mittelstands. Die Forschungsprofile dieser Institute reichen von Mikrosensorik, Medizintechnik und Biotechnologie, Fertigungstechnik, Bau- und Materialforschung, Werkstoffforschung über Textil- und Kunststoffforschung bis zur angewandten Wasserstoffforschung.
(REACT = „Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe“ ist eine Initiative der Europäischen Kommission, mit der Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Krise weitergeführt und ausgebaut werden.)