Zahlreiche Werke des Künstlers Otto Dix bleiben in seiner Geburtsstadt Gera. Dies ist das Ergebnis monatelangen intensiven Verhandlungen, an deren Beginn die Kündigung der Dauerleihgaben der Otto Dix Stiftung Vaduz im Herbst 2022 stand. Die Vermutung stand im Raum, dass großen Künstlersohn perspektivisch nicht entsprechender Raum zur Verfügung gestellt werden soll. Gera stand somit vor der herausfordernden Aufgabe, Bedingungen zu schaffen, in denen sich beide Partner wiederfinden können. Einerseits die Bedeutung von Otto Dix, die ihm als Künstler mittlerweile weltweit zukommt, stärker hervorzuheben und andererseits die Positionierung von Otto Dix in der Stadt neu zu justieren.
Nun ist es gelungen, unter Vermittlung und Moderation von Frau Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar und ausgewiesene Dix-Expertin, mit der Otto-Dix-Stiftung eine Vereinbarung zu schließen, dass der bestehende Dauerleihvertrag über die Dix-Werke weiterhin existent bleibt. In diesem Zusammenhang wurde vereinbart dass die Stadt Gera im kommenden Jahr 2024 den Nordflügel und den Südflügel der Orangerie für eine neue und größere Präsentation, eine neue Otto Dix Ausstellung zur Verfügung stellt. Es ist angedacht, dass es nicht eine klassische Kunstausstellung im herkömmlichen Sinne wird, sondern dass auf einer Fläche von rund 500 Quadratmeter die erste explizit multimediale Darstellung zu Leben und Werk von Otto Dix entstehen soll.
Oberbürgermeister Julian Vonarb weiß um die Bedeutung dieser Entwicklung im gesamtstädtischen Kontext: „Kulturentwicklung ist Stadtentwicklung in Reinform. Mit Kultur und vor allem mit der Konzentration auf Otto Dix wird Stadtgeschichte in die Gegenwart getragen und bildet als identitätsstiftende Basis die Weichen für ein neues Zeitalter. Mit einer qualitativ hochwertigeren Präsentation der Werke des Malers schaffen wir die Brücke für ein neues Zeitalter für Geras Museen und für Geras Entwicklung als Standort mit überregionaler Strahlkraft in der Kulturlandschaft in Deutschland.“ Dass dies nicht allein funktioniert, stünde außer Frage. „Mit Frau Dr. Ulrike Lorenz und Thüringens Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff haben wir starke Partner für die Umsetzung der Mammutaufgabe, ohne die die Verhandlungen im Vorfeld nicht erfolgreich gewesen wären. Mein Dank könnte nicht größer sein.“
Thüringens Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff begrüßt die Vereinbarung zwischen der Stadt Gera und der Otto-Dix-Stiftung Vaduz zur dauerhaften Präsentation von Dix-Werken in der Geraer Orangerie: „Diese Vereinbarung ermöglicht, dass das Werk des Geraer Sohns künftig noch präsenter in der Stadt ausgestellt wird. Die Otto-Dix-Ausstellung der Kunstsammlungen in Gera zeigt das kulturelle Erbe und die künstlerische Brillanz eines der bedeutendsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit des 20. Jahrhunderts. Der Freistaat Thüringen steht fest hinter dem Ziel, dieses wertvolle kulturelle Erbe zu bewahren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit vereinten Kräften werden wir dafür sorgen, dass die Kunstsammlungen Gera weiterhin als inspirierender Ort der Begegnung zwischen Kunst und Geschichte erstrahlen, um das Erbe Otto Dix‘ lebendig zu halten und die Generationen zu begeistern.“
Kulturamtsleiter der Stadt Gera, Felix Eckerle, ergänzt: „Die Vernissage der Neupräsentation ist für den 3. Oktober 2024 vorgesehen. Bis dahin sind umfangreiche Vorbereitungsarbeiten in der Orangerie notwendig. Das Ergebnis wird dann der Impulsgeber für zukünftige museale Präsentation sein. Wir verstehen Wir verstehen dieses Projekt als Prototyp für unseren Masterplan Museen, der es schaffen soll, die vier Geraer Museen neu zu verorten – für die Menschen in der Region genauso wie als touristischer Anziehungspunkt.“ Nach der Umsetzung werden sowohl Werke aus der eigenen Dix-Sammlung der Stadt, den Dauerleihgaben der Otto Dix Stiftung Vaduz und den Dauerleihgaben der Sammlung Niescher vereinen und wird zudem durch multimediale Aspekte erweitert.
Die Otto-Dix-Stiftung hat sich außerdem dazu bereit erklärt, entsprechend des zu erarbeitenden Konzeptes weitere Werke zur Verfügung zu stellen. Somit wird die Qualität der Gesamtdarstellung des Themas „Otto Dix“ in der Stadt Gera auf ein neues Niveau gehoben.