Durch die Vielzahl an Themen und Projekten, die aufgrund ihrer planerischen Dimensionen neu in der Abteilung verortet wurden, sind die Anforderungen an das Amt und seine Mitarbeitenden seit 2021 deutlich gestiegen. Um diesen gerecht zu werden und das Stadtplanungsamt als eines der zentralen Elemente des Baudezernats nachhaltig für die Zukunft zu stärken, wird Baudezernent Michael Sonntag zum 1. Juli 2023 vorübergehend selbst die Leitung des Stadtplanungsamtes übernehmen.
„Die Aufgaben im Stadtplanungsamt sind höchst komplex. Wie der Name schon sagt, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür zuständig, Konzepte, Strategien und Planungen zur Entwicklung unserer Stadt aufzustellen, insbesondere Grundlagen für das Handeln anderer Ämter der Stadtverwaltung aber in besonderem Maße auch Voraussetzungen für Bauinvestitionen Dritter zu schaffen. Das umfasst manchmal nur einzelne Grundstücke z.B. bei Bebauungsplänen, manchmal ganze Quartiere bis hin zur Gesamtstadt. Entscheidungen müssen dabei sehr sorgfältig vorbereitet werden, denn sie prägen das Stadtbild für Jahre oder gar Jahrzehnte“, erklärte Michael Sonntag, Dezernent für Stadtentwicklung, Bau und Umwelt. Diese Modulationen bedürfen neben dem fachlichen Wissen vor allem aber eines: Zeit, um das jeweilige Projekt von allen Seiten zu durchdenken. Diese Zeit ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei der Fülle an Aufgaben aufgrund der aktuellen Personalsituation aber nicht im notwendigen Umfang gegeben, wodurch sowohl die Qualität als auch die Geschwindigkeit leiden, in der Themen bearbeitet werden können.
Dr. Thomas Prill, der das Stadtplanungsamt seit Juni 2021 führte, wechselt auf eigenen Wunsch ins Tiefbau- und Verkehrsamt, wo er künftig verschiedene Groß- und Sonderprojekte verantworten wird. Zu diesen könnten beispielsweise die städtische Koordinierung der weiteren Bauabschnitte der Wiesestraße, Erschließungsleistungen für Geras Neue Mitte oder auch die stadtplanerische Aufwertung des Steinwegs gehören. Dr. Prill bringt die nötigen Kompetenzen mit, um diese Aufgaben in ihrer fachlichen Tiefe bewältigen zu können. Zudem kann er Aufgrund seiner Erfahrung im Bereich der Verkehrsplanung als wichtige Schnittstelle zwischen den beteiligten Ämtern agieren. Auf diese Weise werden Synergien geschaffen und Kompetenzen gebündelt, die die Effektivität fördern.
Das Stadtplanungsamt wurde erst im Januar 2021 im Zuge der Verwaltungsstrukturreform auf Wunsch des Baudezernenten neu geschaffen, um städtebauliche Entwicklungen und strategische Planungen stärker in den Mittelpunkt zu rücken. „Trotz Ausschreibungen konnten seither noch nicht alle offenen Stellen wieder dauerhaft mit erfahrenem Fachpersonal besetzt werden. An diesem Umstand wird sich zumindest kurzfristig auch nichts ändern, da ein Ausschreibungsverfahren auch eine gewisse Zeit braucht. Daher ist es nun wichtig, Prioritäten zu setzen und schnelle, klare Entscheidungen zu treffen“, so Baudezernent Michael Sonntag weiter. Ein weiterer Vorteil dieser vorübergehenden Lösung sei, dass er als Baudezernent intensiver in aktuelle Großprojekte wie die Entwicklung des Innenstadtkonzepts eingebunden sei.