Thüringen: Dürre-Bericht zeigt angespannte Lage

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Regelmäßige Dürre-Bericht des Umwelt-Landesamtes zeigen: Obwohl Thüringen im vergangenen Winter reichliche Niederschläge verzeichnete, ist die Lage in den Gewässern und im Grundwasser bereits wieder angespannt.

Zwar sorgten ergiebige Regenfälle im März diesen Jahres vorübergehend für eine Verbesserung der Situation, so konnten beispielsweise alle Trinkwassertalsperren ausreichend gefüllt werden, inzwischen sind die Niederschläge aber wieder deutlich zurückgegangen. Schon in den vergangenen Jahren hatten langanhaltende Hitze und Trockenheit gravierende Auswirkungen auf Gewässer, Grundwasser, Landwirtschaft und Wälder in ganz Thüringen. Dürre-Berichte des Landesamtes werden in Niedrigwasserphasen regelmäßig im Niedrigwasserportal veröffentlicht (https://hnz-th.thueringen.de/nw2.0/startseite.html)

Hierzu erklärt Umweltminister Bernhard Stengele: ” Die Zahl der Hitzetage über 30 Grad Celsius hat in Thüringen deutlich zugenommen. In den Sommermonaten ist anhaltende Hitze ein echtes Problem, besonders für junge und ältere Menschen. In den Städten wird der Effekt durch Bebauung, versiegelte Flächen und wenig Grün häufig noch verstärkt. Die Kommunen können sich vorbereiten. Wir unterstützen bei passgenauer Hitzevorsorge vor Ort . Unsere Hitzetoolbox zeigt, was die Kommunen in Stadt und Land für die Menschen tun können, etwa durch den Schatten von Pflanzen und Bäumen und Sonnensegeln, mehr Informationen, mehr kühlenden Wasserkreisläufe.“, so Umweltminister Bernhard Stengele.

Besonders der Mai war von extremer Trockenheit geprägt, mit nur 39 % der erwarteten Regenmenge für das Flächenmittel Thüringens. In einigen Regionen, u. a. am eigentlich niederschlagsreichen Rennsteig in den Kammlagen des Thüringer Waldes, blieben über 80 Prozent der erwarteten Regenmengen aus. Die jüngsten Schauer und Gewitter reichten bei weitem nicht aus, die Defizite auszugleichen. Aufgrund der fehlenden Niederschläge hat sich im Juni eine ausgeprägte Niedrigwassersituation mit niedriger oder sehr niedriger Wasserführung in zahlreichen Gewässern Thüringens ausgebildet. Die Niederschläge der vergangenen beiden Wochen hatten hier nur kurzfristige positive Effekte. Die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) deuten darauf hin, dass auch die kommenden Monate zu warm und zu trocken sein werden.

Das Umweltministerium arbeitet deshalb gemeinsam mit dem Landesamt TLUBN, der Thüringer Fernwasserversorgung und anderen Akteuren an der Umsetzung der Thüringer Niedrigwasserstrategie, die im Mai 2022 veröffentlicht wurde. Dabei liegt der Fokus auf der Sicherung der Trinkwasserversorgung aus Grundwasser und Trinkwassertalsperren sowie der Entwicklung von vorsorgenden Konzepten. Durch die Optimierung vorhandener Modelle und den Ausbau des Messnetzes sollen zudem zukünftige Entwicklungen besser eingeschätzt werden können. Dafür erarbeitet das TLUBN derzeit bis Ende 2023 eine Prognose der künftigen Veränderungen unserer Grundwasservorkommen und ermittelt zudem auch den geschätzten Wasserbedarfs der privaten Verbraucher, aber auch der übrigen Sektoren, wie der Landwirtschaft und Industrie in Thüringen.

Hintergrund:

Zum stärkeren Schutz vor Hitze haben die Thüringer Ministerien für Umwelt und Gesundheit für Kommunen eine Hitze-Toolbox vorgelegt. Sie bündelt auf rund 100 Seiten konkrete Optionen zum Hitzeschutz und zeigt Finanzierungsmöglichkeiten für Vorsorgemaßnahmen auf. Als Maßnahmen werden u.a. vorgeschlagen: Weiterleitung von Hitzewarnungen an Bürgerinnen und Bürger, Verschattung an Gebäuden und im öffentlichen Raum z. B. Kitas, Schulen, Pflegeheimen und Sportstätten oder das Bereitstellen von Trinkwasser im öffentlichen Raum.

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