Ab diesem Jahr prämiert das Land erfolgreich bestandene Prüfungen zum Industrie- oder Fachmeister: Absolventinnen und Absolventen eines entsprechenden Fortbildungslehrgangs nach Deutschem Qualifikationsrahmen (DQR) 6 und 7 bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) – dazu zählen bspw. auch Fach- und Betriebswirte – erhalten künftig einen Meisterbonus in Höhe von 1.000 Euro. Die entsprechende Richtlinie hat Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee in der vergangenen Woche in Kraft gesetzt. Damit wird die Meisterfortbildung in Industrie und Handel der im Handwerk gleichgestellt. Für die Einführung des Meisterbonus hatten sich auch die Kammern und der Thüringer Landtag stark gemacht.
„Mit dem Meisterbonus bieten wir ab sofort auch für Industriebeschäftigte einen zusätzlichen Anreiz, sich beruflich fortzubilden und den Meistertitel oder eine vergleichbare Qualifikation zu erwerben“, sagte Tiefensee. „Dies ist ein Zeichen der Wertschätzung für die Jungmeisterinnen und Jungmeister – und zugleich ein Beitrag zur Fachkräftesicherung in Thüringen.“ Zudem wolle das Land damit die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Ausbildung unterstreichen.
Der Meisterabschluss befähigt Beschäftigte auch in Industrie und Handel dazu, Betriebe oder Betriebsteile selbständig zu führen und selbst qualifizierten Fachkräftenachwuchs auszubilden. An den Thüringer IHKs erhalten im Schnitt jedes Jahr knapp 800 Absolventinnen und Absolventen ihren Meisterbrief oder einen vergleichbaren Abschluss. Der Thüringer Landtag hat für dieses Jahr zunächst 800.000 Euro zur Finanzierung des IHK-Meisterbonus bereitgestellt. Tiefensee sagte, es sei wichtig, diese Mittel auch für die Folgejahre zu verstetigen. Die Auszahlung der Meisterboni erfolgt über die Thüringer Industrie- und Handelskammern.