Erfurt: Ampel-App soll grüne Wellen möglich machen

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Das Tiefbau- und Verkehrsamt möchte den Verkehr in der Landeshauptstadt verflüssigen. Das Projekt der Stadtverwaltung zur stärkeren Verkehrsvernetzung kostet rund 375.000 Euro und wird zu 65 Prozent vom Bundesverkehrsministerium gefördert.

Tiefbau- und Verkehrsamt prüft Umsetzung zusammen mit der Fachhochschule

Dabei soll auch eine App fürs Smartphone helfen, die mehr „grüne Wellen“ ermöglichen soll. Gemeint ist die App „Traffic Pilot“ der Gevas Software GmbH aus München.

Die App kann bereits heruntergeladen werden, ist bislang aber nur in wenigen Städten in Deutschland einsetzbar. „Die Stadt Erfurt kauft die Nutzungsrechte und die benötigte Rechentechnik ein, sodass die App für die Nutzer schließlich kostenlos ist“, erklärt Frank Helbing, Leiter der Abteilung Verkehr im Tiefbau- und Verkehrsamt.

Die App biete aber Modi für Radfahrer und Autofahrer und ist für beide Verkehrsgruppen gleichermaßen einsetzbar. Eine Fußgängeranwendung gibt es nicht. „In erster Linie aber wollen wir die App für Radfahrer nutzbar machen“, sagt Projektleiter Marcus Hirschberger. Die App sei intuitiv ablesbar und lenke nicht ab, auch weil eine Sprachausgabe angeboten wird. Eine Verknüpfung mit etablierten Navigationsanwendungen ist bislang allerdings nicht möglich.

Die App zeigt mit farbigen Balken an, wie lange die nächste Ampel noch auf Rot oder Grün stehen wird. Die Fahrrad- und Autofahrer können ihre Geschwindigkeit anpassen, um auf einer „Grünen Welle“ zu reiten. Während eines Testlaufs in Kassel, wo die App bereits verfügbar ist, hat sich Marcus Hirschberger selbst ein Bild von den Funktionen gemacht.

Anfang August soll die benötigte Hardware im Amt eingebaut werden und dann schnellstmöglich mit den bestehenden Verkehrsmanagementsystemen verknüpft werden. Danach beginnt die Implementierung der Erfurter Ampeln in die Smartphone-App. Erst dann können die Testläufe mithilfe der Fachhochschule Erfurt beginnen. Ganz oben auf der Liste steht die Leipziger Straße, weil es dort einen fast durchgängigen Radweg gibt und die Fachhochschule unweit entfernt liegt. Nach und nach sollen weitere Straßen getestet werden. „Aus technischen Gründen werden wir die App auch nicht bei all unseren Ampeln anwenden können. Das liegt an den Latenzzeiten zwischen den Ampeln und der Verkehrsleitzentrale, also dem Zeitraum zwischen Absetzen des Signals an der Ampel und Ankommen in der Smartphone-App. Hier können die gewünschten Informationen aktuell noch nicht überall schnell genug übertragen werden“, erklärt Marcus Hirschberger.

Weitere Informationen zum Projekt unter RIDE – Radverkehrsbeschleunigung durch Information und Digitalisierung in Erfurt.

Quelle

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