Weimar: Weniger Fahrten ab 25. November

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  • Sonderfahrplan für sechs der neun Stadtbuslinien bis Ende Februar 2024
  • Neue Taktung der Linien 1, 2, 5, 7, 8 und 9

Wer umweltfreundlich öffentlich fährt, hat es in den letzten Wochen auf den Linien 5 und 7 bereits erlebt: Seit Oktober ver­kehren die Stadtbusse hier in größeren Zeitabständen. Grund war und ist der hohe Krankenstand bei den Busfahrern und Bus­fahrerinnen der Stadtwirtschaft Weimar, die während der Grippe­saison mit bis zu 20 Prozent weniger Personal auskommen muss. Mit vorläufigen Plänen und wochenweisen Ankündigungen soll jetzt Schluss sein – zum Vorteil der Fahrgäste, die ihre Fahrten mit den Bussen planen wollen. Deshalb führt die Stadtwirtschaft Weimar zum 25. November 2023 einen neuen Sonderfahrplan ein. Er sieht bis Ende Februar 2024 für 6 der 9 Stadtbuslinien weniger Fahrten vor. Gleichzeitig schafft er Klarheit nach den vorläufigen Fahrplänen der vergangenen Wochen. 

Ab 25. November 2023 voraussichtlich bis Ende Februar 2024 gilt ein neuer Sonderfahrplan für sechs der neun Weimarer Stadtbuslinien. Er löst die vorläufigen Fahrpläne ab, die seit Oktober gelten. Der Sonder­fahrplan sieht eine ausgedehntere Taktung der Linien 1, 2, 5, 7, 8 und 9 vor.

Das heißt: Die Linien 1 und 7 fahren ab 25. November in den Hauptverkehrszeiten anstatt im 15- im nunmehr 20-Minutentakt. Auf der Linie 2 verändert sich der Takt von 20 auf 30 Minuten und die Linien 5 und 8 verkehren alle 40 Minuten anstatt der bisherigen 30 Minuten. Die Linie 9 fährt anstatt stündlich bis Ende Februar alle 90 Minuten nach Süßen­born. Wie gewohnt und ohne Änderungen fahren die Linien 3, 4 und 6.

Taktung, die planbar ist

„Mit dem Sonderfahrplan verfolgen wir ein ganz klares Ziel: Eine plan­mäßige Beförderung für unsere Fahrgäste. Aber ich will auch nichts schönreden: Es wird zu längeren Wartezeiten kommen. Trotzdem haben wir mit unserem Sonderfahrplan jetzt eine Lösung erarbeitet, die beidem gerecht wird: unserer aktuellen Personalsituation und einem regel­mäßigen Busangebot, insbesondere an Werktagen, zur Rushhour und auf den Hauptverkehrslinien im Zentrum“, erklärt Bernd Wagner, Technischer Geschäftsführer der Stadtwirtschaft Weimar.

Personalengpass wegen vieler Krankheitsfälle

Grund für die neuen Takte des Sonderfahrplans sind die aktuellen Personal­engpässe wegen Krankheit. In Zeiten von Grippe, Corona und anderen Erkältungskrankheiten ist bis zu einem Fünftel der städtischen Busfahrer und Busfahrerinnen erkrankt. Dazu erläutert Bernd Wagner: „Wir wissen natürlich um die schwierige Situation in der kalten Jahres­zeit. Deswegen halten wir kontinuierlich Ausschau nach neuen Mit­arbeitern und Mitarbeiterinnen und das nicht erst seit diesem Jahr. In 2023 haben wir unsere Bemühungen mit der seit Mai laufenden Be­werberkampagne sogar noch einmal verstärkt. Tatsache ist aber auch: Der Markt ist leergefegt, fertig ausgebildete Busfahrer oder Bus­fahrerinnen, die sich sofort hinters Steuer setzen und losfahren können, sind kaum mehr zu finden. Und auch unsere Reservefahrer und -fahrerinnen, die täglich sofort einsatzbereit sind, wenn ein Kollege oder eine Kollegin nicht fahren kann, können den aktuell hohen Kranken­stand nicht vollständig kompensieren.“

Personalstrategie der Stadtwirtschaft: Einstellen, Ausbilden, Fort­bilden

Daher setzt die Stadtwirtschaft schon seit Längerem gezielt auf Quer­einsteiger, also Bewerber und Bewerberinnen, die gerne und gut fahren und bereits einen Pkw-Führerschein haben. „Wir stellen die ein, die wirkliches Interesse haben, die Weimarer sicher, umweltfreundlich, und öffentlich mobil zu machen. Aber so groß das Engagement und die Lust unserer Bewerber und Bewerberinnen auch ist, den Busführerschein müssen sie natürlich trotzdem machen. Das dauert bis zu drei Monate – genau die Zeit, die wir bei hohem Krankenstand eben nicht haben. Deswegen haben wir uns jetzt für den Sonderfahrplan entschieden, den wir mit unseren derzeitigen Ressourcen sicher umsetzen können“ er­klärt Kai Stodollik, Bereichsleiter Nahverkehr bei der Stadtwirtschaft Weimar.

Inzwischen greifen sogar Kollegen und Kolleginnen aus der Verwaltung zum Lenkrad. „Wir schöpfen wirklich jede Möglichkeit aus. Also über­nehmen mittlerweile auch die Mitarbeitenden aus der Leitstelle sowie aus Disposition und Planung mit Busführerschein Fahrten. Momentan geben wir wirklich alles für einen regelmäßig getakteten Busfahrplan. Und das aus gutem Grund: Schließlich ist der Nahverkehr eine der wichtigsten und umweltfreundlichsten Mobilitätsangebote unserer Stadt“, ergänzt Kai Stodollik.

Sonderfahrplan voraussichtlich bis Februar 2024 – traditionelle Weihnachtsmannfahrten bleiben

Voraussichtlich bis Ende Februar soll der Sonderfahrplan gelten – also bis die Krankheitswelle wieder abgeebbt ist und die neuen Fahrer und Fahrerinnen voll einsatzfähig sind. Den Weihnachtsmann im Stadtbus am verkaufsoffenen Sonntag, also am 10. Dezember 2023, und den fahrenden Weihnachtsmann am 24. Dezember 2023, an dem ein Bus­fahrer für die Festtagsschicht ins Weihnachtskostüm schlüpft, soll es trotzdem geben. „Alles, was unsere Busse am Fahren und unsere kleinen Fahrgäste bei Laune hält, wollen wir als liebgewonnene Tradi­tion weiterführen“, sagt Bernd Wagner dazu.

Aktuelle Informationen

Weitere Informationen zum Sonderfahrplan erhalten Sie per­sönlich im Kundenzentrum der Stadtwirtschaft Weimar am Goetheplatz. Telefonische Fahrplanauskünfte erteilt die Servicehotline des VMT unter 0361 19449.

Bitte beachten Sie, dass von der Änderung nur die Linien 1, 2, 5, 7, 8 und 9 betroffen sind. In den kommenden Tagen werden alle Fahrten in der VMT-App und in den Aushangfahrplänen an den Haltestellen ersichtlich sein.

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