Gera: Jugendamt sucht neue Pflegefamilien

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Über 2000 Kinder leben laut dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport als Pflegekinder in einer Thüringer Pflegefamilie. Die Koordination und Betreuung laufen dabei meist über die Jugendämter der Kommunen, so auch in Gera.  Das Jugendamt der Stadt Gera bereitet Pflegeeltern nicht nur auf das Leben mit Pflegekind vor, sondern begleitet und unterstützt während des gesamten Pflegeverhältnisses. Neben der Begleitung der Pflegefamilien ist die Beratung und Unterstützung der Herkunftsfamilie von besonderer Bedeutung. So soll erreicht werden, dass sowohl die Kinder als auch die leiblichen Eltern möglichst gut mit der neuen Situation zurechtkommen. Zusammen mit allen Beteiligten strebt das Jugendamt an, dass das Kind in eine zukünftig verbesserte Familien- und Erziehungssituation zurückkehren kann.

Wie in allen Kommunen deutschlandweit, werden auch in Gera stets neue, engagierte Personen gesucht, die sich vorstellen könnten, ein Pflege- oder Adoptivkind in ihre Familie aufzunehmen. Für eine unverbindliche Beratung steht Interessierten die Abteilung Spezialdienste des Jugendamtes zur Verfügung.

„Pflegefamilien sind für unserer Gesellschaft wichtig und unersetzlich. Sie bieten Kindern und Jugendlichen Sicherheit und Zuwendung. Das ist eine unschätzbare Leistung und verdient meinen höchsten Respekt. Ich möchte den Geraerinnen und Geraern Mut machen, mit den Mitarbeitenden des Jugendamtes in Kontakt zu treten. Diese unterstützen sie selbstverständlich bei dieser verantwortungsvollen Entscheidung“, erklärt die Leiterin des Jugendamtes, Birgit Klemm.

Für Pflege- und Adoptivfamilien aus Gera fand am 1. Juli 2023 ein Begegnungstag im Jugendwaldheim Gera-Ernsee statt. Das vom städtischen Pflegekinderdienst organisierte Sommerfest wurde durch ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein, gemeinsamen Spielen und Gesprächen abgerundet. „Damit wollten wir den Pflege- oder Adoptiveltern im Namen der gesamten Stadt auch einfach mal ‚Danke‘ für ihre bedeutende Arbeit und ihr Engagement für die Kinder, die sie in ihre Obhut genommen haben, sagen“, erklärt Birgit Klemm.

Zusätzlich organisiert der Pflegekinderdienst des Geraer Jugendamtes regelmäßige Begegnungstage sowie Fortbildungsveranstaltungen für Pflege- und Adoptiveltern. Letzteres soll dabei helfen, das Zusammenleben in dieser besonderen Konstellation zu vertiefen und auf individuelle Verhaltensweisen eines Kindes eingehen zu können. Im November des vergangenen Jahres fand dazu eine Fortbildung zum Thema „Traumasensible Pädagogik – fremd, unsicher und auf der Suche nach einem sicheren Ort“ im Geraer Rathaussaal statt. Eingeladen dazu waren Pflege- und Adoptiveltern aus Gera sowie dem Landkreis Greiz.

Birgit Klemm freut sich über die rege Beteiligung: „Das Interesse der Teilnehmenden sowie die detaillierten Fragen und der Austausch während der Fortbildung zeigen, wie wichtig solche Veranstaltungen sind. Mit diesen Angeboten versuchen wir die Adoptiv- und Pflegeeltern in Gera dauerhaft zu unterstützen.“

Weitere Informationen und die Kontaktdaten finden Interessierte unter: https://www.gera.de/leben-in-gera/familien-kinder/pflegekinder-adoption

Quelle

1 Kommentar

  1. Wie die Zustände in Jugendämtern wirklich sind, wie mit den Rechten von Pflegekindern und Pflegeeltern teils selbstgerecht statt kompetent verfahren wird, lesen interessierte und potentielle Pflegeeltern, wenn sie nach Defizit Jugendamt im Internet suchen.
    Es gibt keine fachliche Aufsicht für Jugendämter, das muss potentiellen Pflegeeltern klar sein. Wie sich Pflegeeltern vor der Willkür des Jugendamts von Beginn an schützen koennen: Lassen Sie die Gespräche von Anfang an von einem Anwalt begleiten, nehmen sie grundsätzlich mit einer zweiten Person an Gesprächen mit dem Jugendamt teil. Weitere Tipps unter dem Stichwort Defizit Jugendamt.

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