Jena: 1. Spatenstich für Deutsches Optisches Museum

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Spatenstich für neue optische Erlebniswelt in Jena

Umbau des Deutschen Optischen Museums gestartet / Gesamtinvestition: 57 Millionen Euro

Mit dem ersten Spatenstich hat Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute gemeinsam mit Kulturstaatssekretärin Tina Beer die Arbeiten zum Um- und Teilneubau des Deutschen Optischen Museums in Jena gestartet. Die Technikausstellung soll modernisiert und als Erlebniswelt rund um die optischen Technologien völlig neu konzeptioniert werden. Die Gesamtkosten für das Vorhaben belaufen sich auf insgesamt rund 57 Millionen Euro. Vom Land ist eine Förderung des Vorhabens im Umfang von gut 30 Millionen Euro geplant, davon sind aus Tourismusmitteln des Wirtschaftsministeriums aktuell bereits knapp 8,9 Millionen Euro bewilligt; weitere 11,5 Millionen Euro stammen aus der Kulturförderung der Thüringer Staatskanzlei sowie fünf Millionen Euro aus der Städtebauförderung des Infrastrukturministeriums. Hinzu kommen Bundesmittel, Zuwendungen von Unternehmen und Mittel der Carl-Zeiss-Stiftung.

„Optik ist ohne Jena und Jena ohne Optik kaum vorstellbar“, sagte Tiefensee. „Hier und nirgendwo sonst liegen die Wurzeln dieser Technologie, die bis heute einen guten Teil der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Stärke der gesamten Region ausmacht.“ Seit der Gründung des Jenaer Optischen Museums im Jahr 1922 sei hier eine beeindruckende Sammlung mit rund 20.000 Objekten entstanden – darunter optische und ophthalmologische Instrumente, wie Brillen, Mikroskope, Fotoapparate, Teleskope und Planetarien, aber auch Projektionsbilder, Grafiken, Gemälde und Bücher –, die völlig neu präsentiert und zugleich kontinuierlich erweitert werden solle. „Mit der neuen optischen Erlebniswelt entsteht hier ein authentischer kulturtouristischer Anziehungspunkt, der Technikbegeisterte aus aller Welt nach Jena locken wird.“

Die Thüringer Kulturstaatssekretärin Tina Beer sagte: „Als Jenenserin kenne ich noch das alte Optische Museum und kann Jena und Thüringen nur beglückwünschen, dass daraus nun das Deutsche Optische Museum wird. Der Stiftung Deutsches Optisches Museum gilt der Dank für die Realisierung dieses großartigen Projektes, an dessen Finanzierung sich die Stadt, das Land und der Bund mit erheblichen Mitteln beteiligen. Die Einwerbung der Mittel und die Gewinnung des vom renommierten Künstler Olafur Eliasson gegründeten Studios für die künstlerische Fassadengestaltung sind vor allem Erfolge des Direktors des Museums, Prof. Dr. Timo Mappes.“

Standen im bisherigen Optikmuseum lediglich rund 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung, wird diese künftig auf rund 3.000 Quadratmeter anwachsen. Dazu wird das Bestandsgebäude am Carl-Zeiß-Platz 12 um einen Anbau ergänzt. Als Ort der Wissenskommunikation und des Wissenstransfers soll das künftige Deutsche Optische Museum zu einem forschenden, interaktiven Museum werden. Ziel neuer „Edutainment“-Formate ist es, Kenntnisse der Optik anschaulich zu vermitteln und das Interesse an Physik und physikalischen Technologien zu wecken. Zahlreiche Experimente mit Linsen und lichtleitenden Flüssigkeiten, interaktiven Vitrinen und Medientischen, historische Filme bis hin zu aktuellen Clips aus der gegenwärtigen Forschung laden zum aktiven Mitmachen und Erfahren ein. Typische Aufbauten und -geräte sollen klassische Experimente aus Optik und Photonik einem breiten Publikum spielerisch und unterhaltsam zugänglich zu machen.

Ein raumfüllender Bestandteil der künftigen Ausstellung wird beispielsweise die Installation des größten Glasarchivs der Welt sein, das sich mittlerweile im Eigentum der Museumsstiftung befindet. Über 60.000 der 94.000 Glasstreifenproben aus der Produktion optischer Gläser von Schott seit 1920 werden in diesem Raum bei einer Temperatur von 16 Grad Celsius optimal konserviert, kunstvoll illuminiert und sind für die Forschung und Besucher zugänglich. An acht Plätzen in der Ausstellung werden zudem sog. „Schaufenster der Optikforschung“ entstehen, in denen alle drei Monate neu Nachwuchswissenschaftler aus Optik und Photonik den Besucherinnen und Besuchern in einer Art „Sendung mit der Maus“ neueste Forschungsergebnisse unterhaltsam erklären und näherbringen sollen. Die Eröffnung der neu gestalteten optischen Erlebniswelt des Deutschen Optischen Museums ist für das Jahr 2027 geplant.

Autor: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft

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