„Radeln nach Zahlen“
„Direkt vor der historischen Traukirche in Dornheim steht einer von vielen Wegweisern, die auf das neue Knotenpunktsystem ‚Radeln nach Zahlen‘ des Ilm-Kreises hinweisen, denn hier in Dornheim befindet sich einer von 37 wichtigen Knotenpunkten in unserem neuen System, das in Thüringen bisher einmalig ist.“, so Landrätin Petra Enders zur Vorstellung des Modells am 17. September in Dornheim, die sie gemeinsam mit Ortsbürgermeister Burkhard Walter vornahm.
In Dornheim befindet sich der Knotenpunkt mit der Nummer 30. Von hier aus erreicht man die nächsten Knotenpunkte 24, 14, 22 und 13. So hat man von Dornheim aus Zugang zur Bach-Rad-Erlebnisroute (Knotenpunkte 22, 20): Über Arnstadt geht es auch zum Geraradweg (über die Knotenpunkte 22,13) und über die Knotenpunkte 24 und 40 lässt sich auch der Ilmtal-Radweg in Stadtilm von Dornheim aus erreichen.
„Wir haben das Radnetz im Ilm-Kreis in eine Wabenstruktur eingeteilt. An den Eckpunkten jeder Wabe sind sogenannte „Knotenpunkte“ entstanden, die die Waben miteinander verbinden. Die Knotenpunkte sind nicht willkürlich gewählt, sondern stehen in direkter Verbindung mit landschaftlich schönen Radwegen und Ausflugszielen.“, erklärt sie das System und betont: „Radeln nach Zahlen ist ein zweckmäßiges benutzerfreundliches System – einfach die Nummer merken und der Beschilderung folgen. Die Routen lassen sich so einfach miteinander verbinden und beliebig verlängern oder kürzen – ganz nach Kondition, Zeit und Lust.“
Die Knotenpunkte sind mit zwei Zahlen durchnummeriert und geben eine gute Orientierung – so kommt man auch ohne Kartenmaterial nicht vom rechten Weg ab. Ganz nach dem Vorbild aus den Niederlanden und Belgien ist so eine flexible Tourenplanung mit dem flächendeckenden Knotenpunktsystem auch in der Region Ilm-Kreis möglich. Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch das neue System werden Routenbeschreibungen vereinfacht und die Planung wird für Radfreunde erleichtert. Das Knotenpunktsystem dient als Ergänzung der bestehenden Beschilderung. Die aktuelle Knotenpunktnummer – der Netzknoten – ist auf den Pfosten der Wegweiser montiert und mit einer individuellen Nummer auf rotem Grund versehen. An diesen Knotenpunkten gibt es in der Regel auch Infotafeln und Karten. An jedem Knotenpunkt ist unter den Wegweisern die Nummer angebracht, die als nächster Knotenpunkt erreichbar ist. Das ermöglicht die einfache Planung verschiedener Radrouten, die sich mit unterschiedlichen Nummernkombinationen zusammenzustellen lassen.
Damit Radfreunde, die den Ilm-Kreis erkunden möchten, die Knotenwegweisung einfach mitnehmen und immer dabeihaben können, plant der Ilm-Kreis die Erstellung einer Abreißkarte zu den Knotenpunkten, die über Touristinformationen ausgegeben wird. Das Knotenpunktsystem findet sich auch auf der Webseite des Ilm-Kreises unter www.ilm-kreis.de/Tourismus/Radfahren/Radwegebeschilderung. Im Radroutenplaner Thüringen unter www.radroutenplaner.thueringen.de können Radfreunde auf der jeweiligen Route die Knotenpunkte ablesen, solange die Route im Ilm-Kreis verläuft.
Für das Gesamtkonzept zur Fahrradwegweisung für den Ilm-Kreis, in das auch das Radeln-nach-Zahlen-System integriert ist, wurden insgesamt 80.000 Euro investiert. Davon wurden 60.000 Euro über die Richtlinie für kommunale Verkehrsinfrastruktur vom Landesamt für Bau und Verkehr gefördert. Die Differenz von 20.000 Euro trägt der Ilm-Kreis. Die Planung erfolgte über das Planungsbüro RV Frankfurt, Zweigstelle Jena.
Über die Fahrradwegweisung erreicht man nun jeden Ortsteil, jeden Bahnhof und Busbahnhof und kann damit auch die Alltagswege zum Radfahren anhand der Wegweisung finden.
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