Am 18. Juli lädt das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) alle Interessierten zur Führung über seine aktuelle Ausgrabung bei Tüttleben ein. Im Zuge der Bauarbeiten zur Ortsumfahrung der B7 finden hier bereits seit April 2017 archäologische Untersuchungen statt. Westlich der Ortslage Tüttleben konnten dabei auf einer Fläche von etwa 2 ha Siedlungsbefunde der späten Merowingerzeit (6.–7. Jh. n. Chr.), der frühen Latènezeit (5. Jh. v. Chr.) und der späten Bronzezeit (10.–11. Jh. v. Chr.) freigelegt werden.
Während der Merowingerzeit, in der das Gothaer Land zur Kernzone des Thüringer Königreiches gehörte, befand sich hier ein Dorf, wie die Reste mehrerer eingetiefter Häuser zeigen. Umfangreiches Fundmaterial wurde hier geborgen, darunter eine vergoldete bronzene Fibel (= Brosche), aus Geweih geschnitzte Kämme und Keramikscherben.
Nördlich von Tüttleben wurde zudem eine Grabanlage der späten Bronzezeit freigelegt. Ein halbkreisförmiger Graben mit 20 m Durchmesser umschloss ursprünglich einen Grabhügel, der durch die landwirtschaftliche Nutzung des Geländes der letzten 3000 Jahre jedoch nahezu vollständig verschwunden ist.
Vor Abschluss der Geländearbeiten stellt der Grabungsleiter Dr. Christian Tannhäuser die Ergebnisse der Untersuchungen vor.
Termin: 18. Juli 2018, 15.00 Uhr
Treffpunkt: Baufeld westlich von Tüttleben an der B7 in Richtung Gotha
Bild: Luftbild des bronzezeitlichen Kreisgrabens nördlich von Tüttleben (Foto: M. Milbradt, TLDA, Weimar)