Dr. Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim, tritt im kommenden Jahr nahtlos die Nachfolge von Hellmut Seemann an der Spitze der Klassik Stiftung Weimar an.
Die gebürtige Geraerin folgt auf Seemann, der sich im Sommer nach 18 Jahren an der Spitze der Stiftung in den Ruhestand verbschiedet.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Wahl von Ulrike Lorenz zur Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar: „Mit Ulrike Lorenz hat der Stiftungsrat heute eine Präsidentin zur Nachfolgerin von Hellmut Seemann gewählt, die nicht nur eine erfolgreiche Museumsmanagerin, sondern auch durch ihre Herkunft und Ausbildungsvita mit Stationen in Thüringen und der Stadt Weimar ihrem neuen Einsatzort eng verbunden ist. Frau Lorenz ist als Kunsthistorikern und Museumsdirektorin eine perfekte Wahl, denn die Herausforderungen an eine zukünftige Ausrichtung der zweitgrößten Kulturstiftung Deutschlands erfordern Sachverstand, Erfahrung und Engagement. Dies hat die neue Präsidentin in ihren bisherigen Aufgaben in herausragender Weise unter Beweis gestellt.
Von der Vollendung des Masterplans ‚Kosmos Weimar‘ mit seinen Großbaustellen bis zur Epoche des Bauhauses, dessen hundertjähriges Jubiläum in das Antrittsjahr der neuen Präsidentin fällt, sowie der umfassenden Kooperation zwischen Bund, Freistaat Thüringen und der Stadt Weimar sind große Zukunftsaufgaben zu lösen, mit dem Ziel, die Stiftung im Konzert der renommierten Institutionen des Geistes in Deutschland regional, überregional und auch international noch stärker sichtbar zu machen. Für diesen Brückenschlag bringt Ulrike Lorenz als ausgewiesene Expertin für die Kunst der Moderne und der Gegenwart die idealen Voraussetzungen mit. Sie ist die richtige Präsidentin zum richtigen Zeitpunkt.“
Der Stiftungsratsvorsitzende, Chef der Thüringer Staatskanzlei und Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten, Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff erklärt: „Ulrike Lorenz ist eine ausgezeichnete Wahl, die beste für diese große Aufgabe. Ich bin überzeugt, dass die Klassik Stiftung Weimar von ihrem reichen Erfahrungsschatz und ihren hervorragenden Fachkenntnissen profitieren wird – und ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“
Dr. Ulrike Lorenz (Jahrgang 1963) ist seit 2009 Direktorin der Kunsthalle Mannheim. Unter ihrer Führung wurde der Jugendstilbau von Hermann Billing generalsaniert und 2013 mit „Dix/ Beckmann: Mythos Welt“ wiedereröffnet.
Unter Lorenz‘ Leitung entstand 2012 bis 2018 der zukunftsweisende Neubau der Kunsthalle Mannheim als „Stadt in der Stadt“ mit einer radikal demokratischen Museumsphilosophie einschließlich einer beispielhaften Digitalen Strategie.
Die 55-Jährige gilt als Expertin für die Kunst der Moderne und der Gegenwart. Sie studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Leipzig und Weimar und promovierte mit einer Arbeit über den Avantgarde-Architekten Thilo Schoder an der Bauhaus-Universität Weimar. Seit 1990 leitete sie das Otto-Dix-Haus und die Kunstsammlung sowie ab 2003 auch des Stadtmuseums in Gera. Lorenz wirkte als Direktorin des Kunstforums Ostdeutsche Galerie in Regensburg (2004–2008).
Die erfahrene Museums- und Kulturmanagerin kuratierte 2016 die erste große Dix-Retrospektive in Lateinamerika: „Otto Dix: Violencia y Pasión“ für das Museo de Arte Contemporáneo de Monterrey und die Nationalgalerie in Mexiko City. Ulrike Lorenz ist mit zahlreichen Ausstellungen und grundlegenden Publikationen zu Kunst und Architektur der Klassischen Moderne sowie zu zeitgenössischen Künstlern hervorgetreten (Lovis Corinth, Die Brücke, Wolf Vostell, Franz Erhard Walter, Rosa Loy u.v.a.).
Lorenz war Vorstandsmitglied des Deutschen Museumsbundes e.V. und seit 2014 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion „Bildende Kunst“ sowie im Leipziger Kreis der deutschen Kunstmuseen. Am 09.11.2018 wird sie mit der Goldenen Ehrennadel des „Frauenbrücke-Preises für die innere Einheit Deutschlands 2018“ in Potsdam ausgezeichnet.
Dr. Ulrike Lorenz wurde auf Vorschlag einer Findungskommission heute mit einstimmiger Zustimmung des Stiftungsrates als Nachfolgerin des ausscheidenden Präsidenten in das neue Amt berufen.
Die Klassik Stiftung Weimar
Die Klassik Stiftung Weimar bildet ein einzigartiges Ensemble von Kulturdenkmalen. Mit ihren mehr als 20 Museen, Schlössern, historischen Häusern und Parks sowie den Sammlungen der Literatur und Kunst zählt sie zu den größten und bedeutendsten Kultureinrichtungen Deutschlands mit mehr als 700.000 Besucherinnen und Besuchern jährlich.
Elf Liegenschaften des Ensembles sind als Teil des „Klassischen Weimars“ in der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgeführt. Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses im kommenden Jahr eröffnet die Klassik Stiftung Weimar am 06. April das neue Bauhaus-Museum Weimar.
Bild: Quelle: bauhaus museum weimar Visualisierung, Klassikstiftung