Erfurt: „Pop-Up-Store | F11“ am Fischmarkt als Chance für Existenzgründer

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Die Passanten des Erfurter Fischmarktes bleiben stehen – der Fokus: ein in weiß getünchter, hell erleuchtet stylischer Raum, grelle Farbpunkte, gemütliche Couch, Menschen begegnen sich bei scheinbar angeregten Gesprächen. Augenscheinlich, dass dem, hinter zwei schon fast erblindeten Schaufenstern liegenden, Ladenraum neues Leben eingehaucht wurde. Der „Pop-Up-Store | F11“ – ein Projekt der Wirtschaftsförderung der Stadt Erfurt.

„Uns als Stadt ist es wichtig, Existenzgründern im Einzelhandel einen Raum des Probierens anzubieten. Hierfür ist das Ladenlokal im Erdgeschoss des Gebäudes Fischmarkt 11 ein hervorragender Ort“, so Wirtschaftsbeigeordneter Steffen Linnert, „Erfurt braucht Menschen, die mit Mut, Kreativität und Verantwortung eigene Ideen umsetzen, sich in der Selbstständigkeit probieren, um die Produktpalette des Erfurter Einzelhandels attraktiv und interessant zu halten“. Der „Pop-Up-Store“ verringert die Einkommensunsicherheit der Existenzgründerinnen und Existenzgründern in deren Anfangsphase und gibt gleichzeitig die Möglichkeit, in bester Lage in der Innenstadt auf sich aufmerksam zu machen.

Der erste Versuch der Kurzzeitvermietung an eine Jungunternehmerin im Frühling dieses Jahres war erfolgreich. Der Kindermodeladen lief für die Dauer von zwei Wochen. Anschließend entschied sich die Jungunternehmerin für die Selbstständigkeit auf der Krämerbrücke. Diesem Beispiel folgend hat sich seit 16.11.2018 bis Ende Februar 2019 die Firma Smartplatz in den Ladenraum eingemietet, um ihr Produkt, die Smartplatz-App, in der Stadt zu verbreiten.

Die lokale Präsenz im „Pop-Up-Store“ bescherte dem Smartplatz-Team eine erhebliche Erweiterung des Kundenstamms, zu dem neben Einzelhändlern der Stadt auch öffentliche Dienstleister oder Vereine gehören. Mit wöchentlich wechselnden Themenblöcken lockt der Store täglich bis zu 120 Bürger und Touristen an. „Unsere Besucher erleben die Smartplatz-App und das Konzept Smartplatz live und damit eine virtuelle Welt zum Anfassen. Wir möchten für alle Produkte unserer Stadt eine Sichtbarkeit für die Bürger und Besucher herstellen“, so Geschäftsführer Tobias Kallinich. Unternehmer und Bürger in der analogen Offlinewelt abzuholen und bei der Entdeckung der digitalen Betriebswege zu begleiten, ist eine spannende Herausforderung für das Team. Aha-Erlebnisse inclusive, denn es eröffnet allen Nutzern die Chance die Stadt aus neuer und frischer Perspektive zu erleben.

Neben dem „Pop-Up-Store“ gibt es aktuell verschiedene andere Projekte und Akteure, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Attraktivität unserer Innenstadt zu sichern. So haben Stadt und IHK unter dem Projektdach „Innenstadt-Profilierungs-Konzept“ fünf Arbeitsgruppen organisiert, in denen sie u. a. mit Einzelhändlern und Gastronomen der Innenstadt, der Erfurter Tourismus und Marketing GmbH und anderen Vereinen und Verbänden zusammenarbeiten. Themenbezogen werden hier Ziele verfolgt, die Erfurts Innenstadt zukunftssicher aufstellen und krisensicher machen. Auch im Rahmen dieses Projektes gibt es von den Beteiligten die Bitte an die Stadt, Gründer und „Jungunternehmer/-innen“ unterstützend zu begleiten. „Erfurt muss weiter ein attraktiver Aufenthaltsort für seine Einwohner und Besucher bleiben. Das bedeutet auch, dass es in der Innenstadt Platz für Ideen und Neugründungen geben muss.“, so Steffen Linnert. „Wer seine Produkte im „Pop-Up-Store“ feilbieten möchte, ist herzlich willkommen sich in einer Kurzzeitvermietung auszuprobieren.“ Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Neugründungen – Interessenten wenden sich bitte an das Amt für Wirtschaftsförderung.

Quelle

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