Gera: Mineralienhöhler des Museums für Naturkunde Gera bekommt neues Licht

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Seit dem 26. Januar 2019 erstrahlt der Kabinettausstellungsraum des Mineralienhöhlers im Museum für Naturkunde Gera dank moderner Technik in neuem Licht. Durch den Verein Geraer Mineralien- und Fossilienfreunde konnte zum Jahresende 2018 die Beleuchtung im Ausstellungsraum durch eine Investition in Höhe von circa 3200 Euro zweckmäßig und energieeffizient umgebaut werden. Die durch den Verein aufgebrachten Mittel stammen aus der Förderung der Stadt Gera im Rahmen des Kulturförderprogramms für Vereine, Initiativen und Einzelpersonen 2018 und von Sponsoren wie der Chemiewerk Bad Köstritz GmbH. Das Unternehmen hat sich mit 600 Euro an dem Vereinsprojekt beteiligt. Das neue Beleuchtungskonzept tritt optisch im Raum zurück und ist technisch an die besonderen klimatischen Bedingungen angepasst. Es wurden ausschließlich sehr energiesparende LED-Leuchtmittel eingesetzt. Der Trägerkorpus der Lampen, der das Blenden des Ausstellungsbesuchers verhindert, wurde von der Geraer Tischlerei Peter Jugelt als Maßanfertigung gebaut und montiert.

Die Exponate der bis zum 8. September 2019 präsentierten Kabinettausstellung „Der Diabas-Steinbruch Dörtendorf – Erloschene Mineralfundstelle in Ostthüringen“ wurden als Leihgaben von Vereinsmitgliedern der Mineralien- und Fossilienfreunde zur Verfügung gestellt, die so das Museum für Naturkunde unterstützen.
Der vorgestellte Diabas-Steinbruch liegt bei Dörtendorf, einem Ortsteil der Stadt Zeulenroda-Triebes im Landkreis Greiz. Insbesondere in den späten 1990er Jahren gelangen im damals noch in Betrieb stehenden Steinbruch beachtliche Mineralfunde, vor allem formenreiche Quarzkristalle bis hin zur wasserklaren Quarz-Varietät Bergkristall. Darüber hinaus wurden im Tagebau auch Calcit, Dolomit, Hämatit und Malachit gefunden. Diese Mineralien wurden aus dem Steinbruch Dörtendorf nur von wenigen lokalen Sammlern geborgen. Einen repräsentativen Querschnitt dieser Funde zeigt das Museum für Naturkunde Gera erstmals öffentlich anhand von ausgezeichneten Mineralstufen dieser Fundstelle, die mittlerweile erloschen ist.
Der Diabas-Steinbruch Dörtendorf ist nicht mehr in Betrieb, es sind keine aktuellen Mineralfunde möglich und das Betreten des abgesicherten Geländes ist nicht gestattet. 2016 wurde der Abbaubetrieb eingestellt und ein 2018 zugelassener bergrechtlicher Abschlussbetriebsplan schließt die bergbaulichen Tätigkeiten ab und umfasst die Maßnahmen zur Wiedernutzbarmachung und Endgestaltung des Tagebaugeländes. Zur Rekultivierung gehören die bereits entstandenen Gewässer und entsprechende Sukzessionsflächen im ehemaligen Steinbruch, dessen Geschichte bereits 1906 mit dem Abbau durch örtliche Kleinunternehmer begann. 1951 übernahm den Abbau dann der VEB Diabaswerk Dörtendorf. Nach Betreiberwechseln und einer Unterbrechung übernahm die Basalt-Actien-Gesellschaft das Werk letztendlich 2004. Abgebaut wurde der Diabas, der zu Schotter, Splitt und Edelsplitt für den Straßenbau weiterverarbeitet wurde.

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