Bei dem Gemälde handelt es sich um eine Stadtansicht des Erfurter Heimatmalers Walter Corsep (1862-1944), die den Blick auf das alte Erfurt von der Großen Arche in Richtung Ägidienkirche zeigt. Der in Wittenberg geborene Maler, der in Erfurt seinen Militärdienst und seine Malerausbildung absolvierte, zeichnet sich in seinen Gemälden durch besonders lebendige Darstellungen malerischer und teils längst verschwundener Winkel des alten Erfurts aus.
Politisch und kulturell radikalisierte sich der Oberstleutnant a. D. nach Ende des Ersten Weltkrieges und war ein entschiedener Gegner der expressionistischen Malerei. Historiker Dr. Raßloff hat in Publikationen und Ausstellungen die problematische Rolle Corseps im Erfurt der Weimarer Republik deutlich herausgearbeitet, ohne die künstlerische und stadtgeschichtliche Bedeutung seiner Werke im traditionellen Stil in Frage zu stellen.
Das angekaufte Gemälde ist damit eine echte Bereicherung der Sammlung des Stadtmuseums.