Bundeweite Auszeichnung für Demokratieprojekte in Schulen aus Weimar und Apolda

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Zwei Thüringer Schulprojekte haben es in den Kreis der bundesweit geehrten Demokratieprojekte geschafft, die durch den Förderverein „Demokratisch Handeln“ ausgezeichnet werden. Jetzt sind Schülerinnen und Schüler der Staatliche Grundschule Parkschule Weimar und des Staatlichen Gymnasiums Bergschule Apolda zur zentralen Auszeichnungsveranstaltung „Lernstatt Demokratie“ nach Bad Münder (Niedersachsen) eingeladen. Vom 5. bis 7. Juni 2019 stellen sie bei der bundesweiten Schülerbegegnung ihre Projektergebnisse vor.

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter: „Die ausgezeichneten Thüringer Schulprojekte sind gute Beispiele, wie fairer Umgang, demokratische Partizipation und auch die Entwicklung kreativer Gegenentwürfe zu vergifteten politischen Debatten gelingen können. Ich gratuliere allen Akteuren der Parkschule Weimar und der Bergschule Apolda für ihr überzeugendes Demokratie-Engagement.“

Beim Länderförderprogramm und Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“ beteiligten sich bundesweit Schulen mit 263 Projektbeiträgen zum Thema Demokratiestärkung in allen Schularten, Schulstufen sowie von freien Trägern und Initiativen. Allein aus Thüringen wurden 31 Beiträge zur Demokratiebildung beim Wettbewerb unter dem Motto „gesagt. getan“ eingereicht. Sie zeigen das Engagement von über 420 Thüringer Schülerinnen und Schülern sowie von 40 Lehrkräften in vielfältiger Form.

Weitere Informationen unter: www.demokratisch-handeln.de
Lernstatt 2019 in Bad Münder

Zu den ausgezeichneten Thüringer Demokratieschulen 2019:

Staatliche Grundschule Parkschule Weimar: „Wie wohnt die FANTASIE?“
Die Staatliche Grundschule Parkschule in Weimar führt jedes Jahr eine Projektwoche zu unterschiedlichen Themen durch. Im Jahr 2017 entwickelten die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Ihrer Betreuerin Sabine Hecht, die Idee, eine Laube der Fantasie im Schulgarten zu bauen. Mithilfe einer Kulturagentin, die Auskunft über die mathematischen und strukturellen Grundlagen von Gebäuden gibt, malt jedes Kind eine Gartenlaube nach eigener Vorstellung. Diese Zeichnungen dienen dem mithelfenden Architekten als Basis. Da ein solches Vorhaben auch materielles Engagement benötigt, wird das Projekt beim „Jugendforum Weimar“ eingereicht. Die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer, die sich inzwischen den Namen Kulturkinder (KuKis) gegeben haben, planten die Bewerbung überwiegend selbstständig und stimmten ihre Vorgehensweisen demokratisch ab. Es wurde ein Miniaturformat der Laube erstellt und durch ein informatives Plakat ergänzt. Im Mai 2018 ging es daran, die Ideen auch mit dem gewonnen Preisgeld umzusetzen.

Staatliches Gymnasium Bergschule Apolda: „Ihr Wille zu mahnen, unsere Pflicht zu erinnern – Widerstand im KL Auschwitz“
Die 29. Projektfahrt des Staatlichen Gymnasiums Bergschule Apolda wählte das Thema „Widerstand“. Zusammen mit ihrem Geschichtslehrer fuhren Apoldaer Jugendliche in die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Alle bisherigen Projektfahrten stehen unter dem Titel „Mensch, erinnere, was in Auschwitz Dir geschah“. Während dieser Fahrt wurde das „Nichtvergessen“ thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten in verschiedenen Gruppen. Eine Gruppe beschäftigte sich mit den Formen des Widerstands, der Häftlingsselbsthilfe, Aufstände, Flucht und Aktivitäten im Lager. Eine andere Gruppe befasste sich dem musikalischen Widerstand. Diese Gruppe begleitete die Präsentation musikalisch. Eine weitere Kreativ-Gruppe erarbeitete ein Schattenspiel, wobei Parallelen zwischen damaligem und heutigem Widerstand gezogen wurden. Eine Lyrikgruppe beschrieb die Arten des Widerstandes und ging dabei besonders auf Gefühle und Gefahren der Häftlinge ein. Die Videogruppe trug Verantwortung für die Präsentation und das Drehbuch. Bilder des Widerstands stellte die Fotogruppe nach. Alle Gruppen wurden an der Präsentation und an einer Projektdokumentation in Buchform beteiligt. Für die jugendlichen Projektteilnehmer aus Apolda wurde klar, „dass die Geschichte unmittelbare Auswirkungen auf die Gegenwart hat.“

Quelle

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