An der Elefantenrutsche auf dem Spielplatz im Wohngebiet an der Ernst-Thälmann-Straße, nahe der Wilhelm-Pieck-Straße, starteten in dieser Woche die Sanierungsarbeiten. Oberbürgermeisterin Katja Wolf informierte sich heute (13. Juni) über die notwendigen Arbeiten. „Ich freue mich, dass der Rutsch-Elefant saniert werden kann und damit für die Kinder auch künftig zu einem besonderen Erlebnis wird, das in Erinnerung bleibt“, betont Katja Wolf. Die in die Jahre gekommene Elefanten-Rutsche musste im Sommer 2018 aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.
Jetzt erhielt die Firma Andreas Frank Bauwerksinstandsetzungen nach beschränkter Ausschreibung den Auftrag, das Beton-Spielgerät auf dem Spielplatz an der Wilhelm-Pieck-Straße wieder in Ordnung zu bringen. Damit der gesamte Elefant behandelt werden kann, haben die Mitarbeiter der städtischen Grünflächenabteilung bereits vorab den Sand rund um das Beton-Tier zur Seite geschaufelt und die Füße freigelegt.
An mehrere Stellen ist der Beton des Elefanten bereits so verwittert, dass die Bewehrungseisen frei liegen. Auch die Kanten sind an vielen Stellen ausgebrochen. Deshalb haben die Bauleute das Betontier zuerst grundlegend sandgestrahlt. Danach behandelten sie die Bewehrungseisen und spachteln derzeit die zahlreichen schadhaften Stellen aus. „Die Stoßzähne modellieren wir wieder an und die spitzwinkligen Ecken zum Rüssel werden ausgefüllt, damit die Kinder beim Herumtollen nicht hängen bleiben“, erklärte Andreas Frank. Die Rutschfläche auf dem Rüssel soll auf jeden Fall erhalten bleiben – „die ist von den Kinder-Popos jahrzehntelang poliert worden, noch glatter geht es nicht“, so der Betonfachmann Frank, Chef der gleichnamigen Firma aus Erfurt. Betoninstandsetzung ist seit 1990 eines seiner Geschäftsfelder.
Außerdem ist angedacht, den Elefanten mit einem wetterbeständigen und zugleich atmungsaktiven Schutzanstrich zu versehen. Das Tier soll einen grauen Anstrich erhalten, nur die Stoßzähne werden weiß hervorgehoben. Die noch original vorhandenen Augen aus rotem Ziegelstein bleiben erhalten, werden aber mit weißem Rand und einer kleinen Augenbraue betont. „Mir geht das Herz auf, mit welche Akribie unser Elefant wieder zum Leben erweckt wird. Viele Kindheitserinnerungen werden da wieder wach“, betonte die Oberbürgermeisterin und dankte den Bauleuten.
Damit der Elefant auch weiter als Spielgerät zugelassen werden kann, müssen bei der Sanierung zugleich einige Sicherheitsmängel abgestellt werden. Deshalb wurde Anke Schubert von der DEKRA, verantwortlich für Technische Überwachung und Sicherheit von Geräten (darunter auch Spielgeräten), hinzugezogen. Sie befürwortet die Arbeiten an den Stoßzähnen. Außerdem sind eine Querstange (Durchlaufschutz genannt) und ein Geländer auf dem etwa zwei Meter hohen Elefanten nach den sicherheitstechnischen Vorschriften für Spielgeräte ein Muss, damit kein Kind ausversehen abstürzen kann. Auch sind die Aufstiegsleiter zu erneuern und das Fundament zu prüfen. Geländer und Leiter sollen aus Edelstahlrohren angefertigt werden. Zudem soll der Weg über den Rücken angeraut und damit trittsicher gemacht werden. Die Stahlbauarbeiten wird die Firma Stüber & Sohn Metallbau GbR aus Erfurt in der kommenden Woche ausführen. Die Stahlrohre dafür sollen direkt am Ort mit einer Biegemaschine in die passende Form gebracht werden.
Voraussichtlich Ende nächste Woche sollen alle Sanierungsarbeiten direkt am Rutsch-Elefanten erledigt sein. Anschließend bauen die Mitarbeiter der Grünflächenabteilung noch den neuen Fallschutz rund um das Betontier ein, so dass eventuell schon Ende Juni das Spielgerät wieder frei gegeben werden kann.
Die Kosten für das Sanieren der Elefantenrutsche sind mit rund 13.900 Euro veranschlagt. Davon wurden 3.250 Euro über Spenden finanziert. 10.650 Euro stehen aus dem Haushalt 2018 (Haushaltsrest) zur Verfügung. Hinzu kommen die Eigenleistungen der Mitarbeiter.
Um die in die Jahre gekommene Elefanten-Rutsche auf dem Spielplatz an der Wilhelm-Pieck-Straße gab es im Sommer 2018 eine öffentliche Debatte. Die Verwaltung hatte geplant, den Elefanten, der auch Namensgeber für den Spielplatz ist, durch ein neues Spielgerät zu ersetzen. Daraufhin hatten sich einige Eisenacher gemeldet, mit der Bitte, die Rutsche doch lieber zu erhalten und zu sanieren.
Der beliebte Betonelefant mit der Rüssel-Rutsche ist 1967 auf dem Spielplatz aufgestellt worden. Er wurde von den Bildhauern Johannes Peschel, Edmar Ponndorf und Vinzenz Wanitschke geschaffen und von ihnen auch selbst in Eisenach aufgestellt.
Quelle: Stadtverwaltung Eisenach.