Die Stadt Altenburg erhielt heute einen EFRE-Förderbescheid mit der bisher höchsten Fördersumme für ein energetisches Einzelprojekt im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung. Die Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller übergab 6,36 Millionen Euro für die Umstellung der Altenburger Kläranlage. „Mit dem neuen Verfahren wird diese Anlage energieeffizienter arbeiten. Mehr Energie aus erneuerbaren Quellen kann damit gewonnen werden und zudem werden klimaschädliche Gase vermieden. Das ist ein guter und wichtiger Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Keller.
Der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbetrieb der Stadt Altenburg (WABA) betreibt ein Abwasserleitungsnetz von 175 km Länge und insgesamt fünf Kläranlagen. Die Zentrale Kläranlage in Primmelwitz, einem kleinen Weiler etwa 7 km nördlich von Altenburg, ist davon die mit Abstand größte Anlage. Sie wurde in den Jahren 1993 – 1995 errichtet und soll jetzt verfahrenstechnisch so umgestellt werden, dass aus dem anfallenden Klärschlamm energetische Vorteile erzielt werden können und das zu entsorgende Schlammvolumen reduziert wird. Dafür sind umfangreiche Um- und Neubaumaßnahmen erforderlich.
So werden ein neues Grobrechengebäude mit Schneckenpumpwerk, ein Vorklärbecken und ein neues Maschinenhaus für die Faulung, Gasaufbereitung und Schlammentwässerung errichtet. Hinzu kommen drei Blockheizkraftwerke (BHKW) einschließlich der erforderlichen Nebenanlagen wie zwei Faultürme mit Gasspeicher. Durch die neu zu installierenden drei BHKW wird das Faulgas für eine interne Strom- und Wärmeversorgung für die zwei Faultürme auf der Kläranlage genutzt. Zudem wird durch eine effektivere Schlammentwässerung das Volumen des zu entsorgenden Klärschlamms reduziert.
Insgesamt sollen durch die geplante Verfahrensumstellung 2.100 Megawattstunden Energie jährlich aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. 1.125 Tonnen klimaschädliche Gase können pro Jahr vermieden werden.
Die Gesamtbaukosten des Projekts betragen rund 14,8 Millionen Euro.