Hildburghausen: Kindergärten und Schulen werden vorübergehend komplett geschlossen

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Angesichts der weiter steigenden Corona-Fallzahlen im Landkreis Hildburghausen haben sich die Thüringer Landesregierung und Landrat Thomas Müller heute auf eine deutliche Verschärfung der Eindämmungsmaßnahmen in der Region verständigt. Landesregierung und Landkreis stehen bereits seit zwei Wochen in engem Austausch über das Infektionsgeschehen. Bisher haben mildere Einschränkungen jedoch nicht zu einem Rückgang der Infektionszahlen geführt. Daher haben sich heute die Verantwortlichen auf Kreis- und Landesebene gemeinsam zu gravierenden Schritten entschieden, die ab Mittwoch gelten sollen.

Dazu erklärt Gesundheitsministerin Heike Werner: „Es ist eine besorgniserregende Situation. Deswegen sind wir gemeinsam mit dem Landrat in der Diskussion, welches die richtigen Maßnahmen sind. Angefangen davon, dass es in jedem Fall weitere Kontaktbeschränkungen geben wird, werden ab Mittwoch auch vorübergehend die Kindergärten und Schulen im Landkreis geschlossen. Wir greifen diesbezüglich den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Spahn auf, die Einrichtungen zunächst zu schließen und nach fünf Tagen mit Schnelltests das Infektionsgeschehen zu kontrollieren. Gibt es kein nachweisbares Infektionsgeschehen, können die Kindergärten und Schulen wieder öffnen.

Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, denn das Recht der Kinder und Jugendlichen auf Bildung und der Elternwunsch, die Schulen geöffnet zu halten, wiegen schwer. Dennoch sind wir der Meinung, dass wir jetzt in diesem Landkreis zu einer Kontaktminimierung im größeren Sinne kommen müssen. Ein Infektionsgeschehen im bestehenden Ausmaß erfordert deutliche Schritte. Deshalb dieser Weg.“

Thüringens Bildungsminister Helmut Holter erläutert: „Wir haben mit dem Thüringer Stufenplan die Schulen und Kindergärten auf schnelle Stufenwechsel vorbereitet. Die Verantwortlichen in den Einrichtungen wissen, was nun zu tun ist. Stufe Rot ist das letzte Mittel, zu dem die Landesregierung greifen kann. Die Schulen müssen nun für die Dauer der Schließungen das Lernen zu Hause organisieren. Dabei greifen wir auf die Erfahrungen des vergangenen Frühjahrs zurück und werden viele Dinge, die seinerzeit noch nicht so gut gelaufen sind, verbessern. Besonders im Blick sollen dabei die Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf sein. Klar ist, dass wir die Schließung von Schulen und Kindergärten so kurz wie möglich halten wollen.“

Das Thüringer Gesundheitsministerium hat heute die Bestellung von rund 11.000 Schnelltests für alle Kinder und Jugendlichen sowie die Pädagoginnen und Pädagogen im Landkreis ausgelöst. Landrat Thomas Müller hat zugesagt, dass eine Notbetreuung der Kinder sichergestellt wird. Die Thüringer Staatskanzlei hat kurzfristig Unterstützung der Bundeswehr organisiert, die bei der Durchführung der Tests helfen wird.

Neben der vorübergehenden Schließung von Kindergärten und Schulen greifen weitere Einschränkungen. Dies betrifft insbesondere ein umfassendes Verbot von Veranstaltungen und eine Ausweitung der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Zudem werden deutlich verschärfte Kontaktbeschränkungen gelten.

„Das Wichtigste ist jetzt die Kontaktminimierung. Diesen Appell richte ich auch noch einmal an alle Menschen. Nur so können wir harte Einschnitte wie diesen in Zukunft vermeiden“, schließt Gesundheitsministerin Werner.

Quelle

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