Der Landesjugendhilfeausschuss Thüringen hat Ende des vergangenen Jahres den ersten Thüringer Landesfamilienförderplan beschlossen. Dieser bildet nun die Grundlage für die überregionale Familienförderung in Thüringen. Ergänzend zur bedarfsgerechten Förderung von Familien auf kommunaler Ebene über das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ (LSZ) umfasst der Landesfamilienförderplan die Förderung überregionaler Strukturen und Maßnahmen für Familien, wie beispielsweise Familienverbände, Familienferienstätten, überregionale Familienerholungs- und -bildungsangebote sowie die Förderung landesweiter Projekte für Familien, Seniorinnen und Senioren.
Dazu erklärt Familienministerin Heike Werner: „Um die familienpolitischen Herausforderungen der Zukunft in Thüringen anzugehen, haben wir letzten Sommer den Landesfamilienrat ins Leben gerufen. Ziel ist die bedarfsgerechte und landesweite Förderung von Maßnahmen, Angeboten und Einrichtungen für Familien, Seniorinnen und Senioren. Mit dem jetzt beschlossenen Landesfamilienförderplan wird diesem Anspruch Rechnung getragen. Die im Landesfamilienförderplan formulierten Ziele und Maßnahmen werden bedarfsgerecht und kontinuierlich umgesetzt und weiterentwickelt. Dafür sollen im nächsten Haushaltsjahr voraussichtlich 1,3 Millionen Euro bereitgestellt werden. Thüringen ist damit eines der ersten Bundesländer, die eine Familienförderplanung auf Landesebene auf den Weg gebracht haben. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Unterstützung von Thüringer Familien, Senioreninnen und Senioren.“
Um die Bedürfnisse von Familien und älteren Menschen im Freistaat zu erfassen, führte das Thüringer Sozial- und Familienministerium von Anfang März bis Anfang Mai 2020 erstmalig eine thüringenweite Online-Familienbefragung mit der Ramboll Management Consulting GmbH durch. Ziel war es, die überregionale Familienförderung genauer in den Blick zu nehmen und die Wünsche, Interessen und Bedürfnisse von Familien und Senioren in verschiedenen Förderbereichen zu erfassen. Dies schloss Thüringer Interessensverbände und -organisationen, Familienferienstätten und überregionale Maßnahmen der Familienerholung und Familienbildung sowie überregionale Projekte im Bereich der Familien- und Seniorenförderung ein. Die insgesamt 1.117 auswertbaren Fragebögen stammten überwiegend aus der Altersgruppe der 18- bis 44-Jährigen. Die Befragten waren zu drei Viertel weiblich, mit Kind(ern) in Partnerschaft lebend oder verheiratet und erwerbstätig.
Die Ergebnisse der Befragung wurden durch das Thüringer Familienministerium ausgewertet und sind in die Erarbeitung des Landesfamilienförderplans eingeflossen. Auf der Basis der Bestands- und Bedarfsanalyse wurden Ziele der landesweiten Familienförder- und Maßnahmenplanung erstellt.