Seit dem Wochenende veröffentlicht das Thüringer Gesundheitsministerium auf seiner Internetseite einmal wöchentlich die 7-Tages-Inzidenz für die gesamte Bevölkerung und für die Hospitalisierten in Thüringen getrennt nach geimpften und ungeimpften Personen. Dies soll insbesondere zur Aufklärung und Transparenz bezüglich der Wirkung der Corona-Schutzimpfung beitragen.
Dazu erklärt Gesundheitsministerin Heike Werner: „Die Zahlen sprechen für sich: In der vergangenen Woche lagen die Inzidenzen bei den Ungeimpften zehnmal höher als bei den vollständig Geimpften. Dreiviertel der Hospitalisierungen betreffen Ungeimpfte. Das ist mehr als deutlich und belegt anhand klarer Fakten: Die Impfung ist der beste Gesundheitsschutz. Ich rufe daher eindringlich alle Thüringer und Thüringerinnen auf: Schützen Sie sich selbst und die Menschen in ihrem Umfeld und lassen Sie sich impfen.“
Es handelt sich hierbei zunächst um landeseigene Berechnungen unter Vorbehalt. Das Robert-Koch-Institut hat angekündigt, in naher Zukunft eine bundesweit einheitliche Berechnungsgrundlage zur Verfügung zu stellen, die dann auch in Thüringen zur Anwendung kommen wird.
Für die 38. Meldewoche vom 20. bis 26. September ergeben sich die folgenden Werte:
7-Tages-Inzidenz
Gesamt: 1.198 Fälle: Inzidenz 56,5 / 100.000 Einwohner*innen
Ungeimpfte: 989 Fälle: Inzidenz 113,4 / 100.000 ungeimpfte Einwohner*innen
Vollständig Geimpfte: 142 Fälle: Inzidenz 11,9 / 100.000 vollständig geimpfte Einwohner*innen
7-Tages-Hospitalisierungsinzidenz
Gesamt : 47 hospitalisierte Patient*innen: Inzidenz 2,2 / 100.000 Einwohner*innen
Ungeimpfte: 33 hospitalisierte Patient*innen: Inzidenz 3,8 / 100.000 ungeimpfte Einwohner*innen
Vollständig Geimpfte: 10 hospitalisierte Patient*innen: Inzidenz 0,8 / 100.000 vollständig geimpfte Einwohner*innen
Patient*innen auf Intensivstationen
Gesamt : 3 Patient*innen auf Intensivstationen
Ungeimpfte: 2 Patient*innen auf Intensivstationen
Vollständig Geimpfte: 1 Patient*innen auf Intensivstationen
Erläuterungen zur Berechnung:
Es sind die Inzidenzen der Bevölkerung mit vollständiger Impfung gegen Covid-19 und der ungeimpften Bevölkerung für die 38. Meldewoche (20. bis 26. September 2021) dargestellt. Dabei wurden alle gemeldeten Fälle (symptomatisch und asymptomatisch) zur Berechnung herangezogen.
Hinweis: Das Robert-Koch-Institut definiert nur symptomatische COVID-19 Erkrankungen als Impfdurchbrüche. Daher kann es sein, dass bei möglichen künftigen Berechnungen durch das Robert-Koch-Institut nur symptomatische Fälle gezählt werden.
Als geimpfte COVID-19 Fälle werden Personen gezählt, die zum Zeitpunkt der Erkrankung (oder falls dieser nicht bekannt ist zum Zeitpunkt der Meldung) einen vollständigen Impfschutz hatten (abgeschlossene Impfserie, nach der mindestens 14 Tage vergangen sind).
Zur Ermittlung der Anzahl vollständig Geimpfter in der Bevölkerung werden die Zahlen des Impfmonitorings 14 Tage vor dem Erhebungszeitraum herangezogen. Am 6. September 2021 hatten 1.196.946 Personen eine vollständige Impfserie erhalten. Die Bevölkerungszahl für Ungeimpfte ergibt sich aus der Gesamtbevölkerung 2.120.237 abzüglich der Anzahl von Erstimpfungen, welche am 6. September 2021 bei 1.247.986 lag, und betrug 872.251.
Die Auswertungen unterliegen verschiedenen Limitationen, die bei der Interpretation dieser Inzidenzwerte zu berücksichtigen sind. So liegen zum Beispiel Informationen zu Impfungen nicht immer bereits zum Zeitpunkt der ersten Fallmeldung vor, sondern werden erst im Rahmen weiterer Fallermittlungen erhoben und demnach nachgetragen bzw. aktualisiert.
Für die 38. Meldewoche war in 356 Fällen (30 Prozent aller Fälle) der Impfstatus nicht angegeben (Datenstand 29.09.2021, 0:00 Uhr). Diese Fälle wurden zu den Ungeimpften gezählt, woraus sich eine mögliche Überschätzung der 7-Tages-Inzidenz von Ungeimpften und eine mögliche Unterschätzung der 7-Tages-Inzidenz von Geimpften ergibt.
Des Weiteren werden geimpfte Personen vermutlich seltener getestet als ungeimpfte Personen, was zu einer weiteren Unterschätzung der Fallzahl bei den geimpften Personen führen könnte.