Jena: 22.530 Straftaten 2017 registriert

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Im Jahr 2017 wurden im Schutzbereich der LPI Jena insgesamt 22.530 Straftaten registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 317 Fälle mehr, was einer Steigerung um 1,4 Prozent entspricht. Damit ist die LPI Jena hinter der LPI Erfurt (25.323 Straftaten) diejenige Dienststelle mit den meisten Straftaten in Thüringen. Die leichte Steigerung steht dem thüringenweiten Trend eines Straftatenrückgangs entgegen.

Kriminalitätshäufigkeitszahl

Ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung der Straftatenbelastung einer Region ist die Kriminalitätshäufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner wieder. Sie liegt im Bereich der LPI Jena bei 6.597 und ist niedriger als der Thüringendurchschnitt von 6.637. Aufklärungsquote und Tatverdächtigenstruktur 62,8 % aller Straftaten konnten geklärt werden. Hier erzielte die LPI Jena eine Steigerung zum Vorjahr (60,5 %).

9.004 Tatverdächtige wurden ermittelt, wovon 76 % Männer sind und 24 % Frauen. Der Anteil von Ausländern an der Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen beträgt 14,8 % (vgl. Thüringen: 16,3 %). Er hat sich damit im Schutzbereich der Landespolizeiinspektion Jena seit 2013 (7,9 %) stetig erhöht. Diebstähle, Körperverletzungen und Betrug wurden ausländischen Tatverdächtigen am häufigsten zur Last gelegt. Zwei Drittel aller Tatverdächtigen sind in der Tatortgemeinde wohnhaft, 1/3 kommt von außerhalb.

Der Anteil der Jugendkriminalität stieg in den letzten drei Jahren leicht an. Waren 2015 noch 18,7 % aller ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahre alt, sind es 2017 22,4 %.

Kinder (bis 14 Jahre) begehen in der Hauptsache Diebstahlsdelikte. Jugendliche (14 bis 18 Jahre) sowie Heranwachsende (18 bis 21 Jahre) fallen mit Diebstählen, Körperverletzungen und Rauschgiftdelikten auf.

Spezielle Delikte:

War im Vorjahr noch ein Anstieg bei Eigentumsdelikten zu verzeichnen, gingen die Fallzahlen im Jahr 2017 deutlich zurück (- 836). Angestiegen sind hingegen Vermögens- und Fälschungsdelikte, Betrug, Rauschgiftdelikte sowie Sexualstraftaten.

Die Zahl der Gewaltstraftaten, zu denen Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub sowie Körperverletzungen gehören, stieg 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 %, was 30 Fällen entspricht.

Es kam zu einem Fall von Mord, bei dem das Opfer überlebte. Einem 22-jährigen Iraker war am 9. Juni 2016 in Jena, Fregestraße am Saale-Ufer aufgelauert worden. Eine Freundin hatte ihn dort hingelockt. Der Täter hatte ihm eine Flasche auf den Kopf geschlagen und ihm mehrere Messerstiche zugefügt. Lebensgefahr bestand nicht.

Im Jahr 2017 gingen die Fallzahlen bei Eigentumsdelikten um 836 Fälle auf insgesamt 6.689 Fälle zurück. Dies stellt einen Rückgang der Fallzahlen von 11,1 % dar. Die Aufklärungsquote ging leicht auf 35,5 % (-0,6 %) zurück. Besonders rückläufig waren Diebstähle an und aus Fahrzeugen, Wohnungsdiebstähle, Ladendiebstähle und Farraddiebstähle. Gestiegen sind dagegen Diebstähle von Fahrzeugen, hier zählte die Statistik 119 Fälle (Vorjahr 112) sowie Diebstähle aus Büroräumen (273 Fälle gegenüber 229 im Vorjahr). 878 Fahrräder wurden, hauptsächlich in den Städten Jena und Weimar, gestohlen. Im Vorjahr waren es noch 942.

Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität in der LPI Jena sind im Jahr 2017 um 31,1 % im Vergleich zum Vorjahr auf 2.194 Fälle angestiegen. Allerdings handelt es sich bei Rauschgiftdelikten um Kontrollkriminalität. Ist die Polizei in diesem Feld durch Kontrollen aktiv, werden mehr Fälle aufgedeckt. 253 Fälle entfallen auf Handel mit Drogen.

Hier gelangen den Ermittlern einige größere Funde. So konnten 14,5 kg Marihuana, 268 Cannabispflanzen und 0,7 kg Haschisch sichergestellt werden. Bei den sogenannten harten Drogen fanden die Ermittler lediglich 16 g Kokain und 6 g Heroin. An synthetischen Drogen wurden u.a. sichergestellt: 232 g Chrystal, und 744 Ecstasy-Pillen.

Als Besorgnis erregend lässt sich die Entwicklung hinsichtlich der chemischen Droge Chrystal bezeichnen. Waren es 2013 noch 260 Fälle, stiegen diese im Jahr 2017 auf 524.

Quelle.

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