Gera spart kräftig Energie: Die Stadt hat ihren Energieverbrauch für die öffentliche Straßenbeleuchtung in den letzten Jahren deutlich reduziert. Lag der Verbrauch 2010/2011 noch bei circa 4,44 Millionen kWh pro Jahr, wies die Bilanz für 2021/2022 nur noch rund 3,27 kWh pro Jahr aus. In Summe entspricht das einer Reduzierung des Stromverbrauchs um mehr als 26 Prozent. Erreicht wurde dieses Ergebnis durch kontinuierliche Optimierungen in der Steuerungstechnik sowie verschiedene Energieeffizienzprogramme, die im Laufe der Zeit zur Anwendung kamen. So wurden unter anderem die Schaltzeiten der Beleuchtungsanlagen angepasst, LED-Leuchten und effizientere Natriumdampfleuchtmittel mit geringerer Wattage eingesetzt.
„Dass wir heute sagen können, dass die Stadt Gera jährlich fast 1,2 Millionen kWh weniger Strom für die Straßenbeleuchtung verbraucht, ist das Ergebnis vieler Stellschrauben, an denen wir kontinuierlich in den letzten Jahren gedreht haben. Es zeigt aber auch, dass wir uns nicht erst seit der Energiekrise mit dem Thema Energieeffizient befassen, sondern schon seit Jahren daran arbeiten, den Stromverbrauch in der Stadt nachhaltig zu senken“, zeigt sich Oberbürgermeister Julian Vonarb mit der bisherigen Bilanz zufrieden. Nun gelte es, diesen Weg noch zielgerichteter weiterzugehen und auch in anderen Bereichen wie z.B. die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen deutliche Fortschritte zu machen. Die Straßenbeleuchtung sei dabei nur eine – wenn auch wichtige – Variable in der Energie-Gleichung: „Wie man an den Zahlen sieht, haben wir in den letzten Jahren schon viel erreicht. Wir haben aber auch noch viel zu tun: Es gibt noch viele andere Großverbraucher, die energetisch saniert und auf ein effizienteres Fundament gestellt werden müssen. Das wird eine große Herausforderung für uns, doch sie bietet uns auch die Chance, langfristig Weichen für die Zukunft der Stadt zu stellen.“
Ein Baustein hierfür ist der verstärkte Einsatz von LED-Leuchtmitteln. Waren 2010/2011 erst 53 der insgesamt rund 11.000 Leuchten mit LED-Technik ausgestattet, die zunächst auf Teststrecken beim Hofwiesenbad und auch in Industriegebieten auf ihre Tauglichkeit geprüft wurden, sind allein in diesem Jahr 684 weitere Leuchten umgerüstet worden. „Das Thema LED nimmt immer mehr Fahrt auf. Die LED-Leuchten haben sich im Einsatz der Straßenbeleuchtung bewehrt, sie bieten eine vergleichbare Leistung bei deutlich geringerem Verbrauch. Daher wollen wir in den kommenden Jahren weitere Teile der Straßenbeleuchtung Geras umrüsten, um so auch den Stromverbrauch langfristig weiter zu reduzieren“, erklärte Baudezernent Michael Sonntag. Umgerüstet werden dabei zuerst die älteren Leuchtenträger, ausgewählte Haupt- und Zufahrtsstraßen, da sie das größte Energiesparpotential besitzen.
Für das Jahr 2023 und 2024 sind daher auch schon weitere LED-Projekte geplant. Jeweils rund 800 weitere Leuchten sollen in den nächsten beiden Jahren umgerüstet werden. Entsprechende Fördermittel wurden bereits beantragt. Nach aktueller Planung sollen 2024 dann bereits 2400 LED-Leuchten in der Straßenbeleuchtung Geras zum Einsatz kommen.