Nordhausen: 6,5 Millionen Euro Förderung für ein neues Innovationszentrum für Wertstoffgewinnung

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In Thüringen entsteht ein neues Innovationszentrum für Wertstoffe. Dazu übergab Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute einen Förderbescheid über 6,5 Millionen Euro an die Hochschule Nordhausen. Hier wird die neue Einrichtung künftig ihren Standort haben. Als Forschungspartner an dem Zentrum beteiligt sind daneben auch die Bauhaus-Universität sowie das Institut für Angewandte Bauforschung (IAB) in Weimar. Die Anschubfinanzie­rung vom Land dient vor allem zur Anschaffung von Forschungsgerä­ten und zur Deckung von Personalkosten.

Das „Thüringer Innovationszentrum Wertstoffe“ (ThIWert) wird sich Fragen einer nachhaltigen Wertstoff- und Kreislaufwirtschaft widmen und soll insbe­sondere neue Technologien und Verfahren im Bereich der Umwelt- und Re­cyclingtechnik, Abfallbehandlung, Roh- und Reststoffaufbereitung sowie Ab­wasserbehandlung entwickeln und testen. So soll am künftigen Standort in der Nordhäuser Helmestraße 94 eine komplette Reyclinganlage für unter­schiedliche Anwendungen, etwa zur Aufbereitung von Gips, aufgebaut wer­den. Geplant ist weiterhin die Erschließung neuer Märkte, etwa mit Blick auf neue, bislang nicht betrachtete oder verwertbare Stoffgruppen.

„Recycling und Wertstoffgewinnung sind gerade für ein rohstoffarmes Land wie Deutschland ein Thema von wachsender Bedeutung“, sagte Tiefensee. Derzeit werden allerdings weniger als 15 Prozent des Rohstoffbedarfs der Industrie durch Sekundärrohstoffe gedeckt – „ein Anteil, der noch deutlich steigerungsfähig ist“, so der Minister: „Deshalb wollen wir den starken For­schungsschwerpunkt der Hochschule Nordhausen im Bereich ‚GreenTech‘ durch die Ansiedlung des ThIWert weiter stärken. Thüringen kann beim Thema Recyclingforschung und Recyclingwirtschaft in Zukunft bundesweit eine Schlüsselrolle einnehmen.“

Professor Dr. Jörg Wagner, Präsident der Hochschule Nordhausen, erklärte: „Das ThIWert bietet Thüringen und der Recyclingregion Harz die einmalige Möglichkeit, ein Zentrum für die Entwicklung der Recyclingtechnik von Morgen zu werden. Gerade im Spannungsfeld der sich verknappenden Primärrohstoffversorgung und der voranschreitenden Digitalisierung von Pro­duktionsprozessen ergeben sich durch des ThIWert positive Potentiale, die Recyclingwirtschaft Thüringens und der Bundesrepublik zukunftssicher zu gestalten.“ Und Professor Dr. Jürgen Poerschke, Verantwortlicher für den Aufbau des ThIWert, ergänzt: „Mit der Inbetriebnahme des Wertstoffzentrums in Nordhausen geht ein länger gehegter Forschertraum in Erfüllung.“

Die heute übergebene Förderung für das Innovationszentrum ThIWert fließt zum überwie­genden Teil in die Anschaffung von Forschungsgeräten und ‑infrastruk­tur, Gebäudemieten und technisches bzw. Verwaltungspersonal. Als Teil des Bereiches „Nachhaltige Energie und Ressourcenverwendung“ sind Wertstoffrückgewinnung und Recyclingwirtschaft ein Schwerpunkt der Thüringer Forschungs- und Innovations­strategie RIS3. Das ThIWert ist neben ThIMo, CEEC, InQuoSens, ThZM und ThIMEDOP eines von insge­samt sechs Inno­vationszentren, die das Land in dieser Förderperiode (2014-2020) mit insgesamt 35 Millionen Euro fördert und deren Einrichtung vom Wissen­schaftsrat in seinen „Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Inge­nieurwissenschaften in Thüringen“ befürwortet worden war. Die Arbeit des ThIWert wird außerdem durch eine vom Wissenschaftsministerium geförder­te Forschergruppe „Innovationsbasierte Steigerung der Wertstoffrückgewin­nung“ unterstützt.

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