Thüringen: Kooperation mit Hopfenforschungszentrum wird verlängert
– Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller besuchte gestern (12.08.) das bayerische Hopfenforschungszentrum in Hüll. Keller sprach sich beim Besuch für eine Fortsetzung der Kooperation zwischen der Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern (LfL) und den drei Ländern der Anbauregion Elbe-Saale aus. „Unsere Thüringer Hopfenbauern profitieren sehr von den Ergebnissen des Hopfenforschungszentrums in Hüll. Die Kooperation garantiert ertragreiche und widerstandsfähige Sorten für die Elbe-Saale-Anbauregion. Dass der Vertrag zur Durchführung der Qualitätsfeststellung unserer Hopfen-Partien fortgesetzt wird, stärkt den Hopfenanbau in der Elbe-Saale-Region“
2015 schloss die LfL mit den drei zuständigen Ministerien Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens eine Vereinbarung zu einem Forschungsprojekt zur Züchtung und Prüfung neuer Hopfensorten für das Elbe-Saale-Anbaugebiet. Das Projekt läuft bis Ende 2019 mit der Option der Verlängerung um ein Jahr. „Ich befürworte die Verlängerung dieser Vereinbarung und hoffe, dass sich die Kollegin aus Sachsen-Anhalt und mein Kollege aus Sachsen ebenso positionieren. Gerade mit Blick auf die steigenden Herausforderungen durch den Klimawandel profitieren die Hopfenbauern im Elbe-Saale-Anbaugebiet von den Ergebnissen des Hopfenforschungszentrums zu ertragreichen und widerstandsfähigen Sorten“, so Keller.
Ein weiterer Grund für den Besuch in der Hallertau ist die Weiterführung des Vertrages zwischen dem Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländliche Räume (TLLLR) und der Hopfenverwertungsgenossenschaft (HVG). Der Vorstandsvorsitzende der HVG, Dr. Josef Pichlmaier, und der Präsident des TLLLR, Peter Ritschel, verlängerten den seit 2017 laufenden Kooperationsvertrag zur Durchführung der Neutralen Qualitätsfeststellung (NQF) an den Elbe-Saale-Hopfen-Partien in Jena. Seit dem Beginn der qualitativen Beurteilung aller in Deutschland produzierten Hopfenpartien 1994 nimmt diese Aufgabe die Thüringer Behörde flächendeckend für alle in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt hergestellten Hopfenpartien wahr.
Ob der Elbe-Saale Hopfen künftig auf dem internationalen Hopfenmarkt konkurrenzfähig ist, hängt insbesondere von seiner Stresstoleranz und Resistenz gegenüber Pilzkrankheiten und sich ändernden klimatischen Bedingungen ab. Neue Sorten müssen gezüchtet werden, um auf Umweltveränderungen reagieren zu können und zugleich die Ansprüche der Hopfen- und Brauereiwirtschaft zu erfüllen. Durch die Sortenumstellung nach 1990 auf Hüller Zuchtstämme konnten sich die Anbauer im Elbe-Saale Gebiet am Hopfenmarkt behaupten. Die Sorte „Hallertauer Magnum“ entwickelte sich zur meist angebauten Sorte mit bis zu 900 ha im Jahr. Im Dürrejahr 2018 konnten die Erträge allerdings nur mit Bewässerung gesichert werden. Über die Kooperation mit dem Hopfenforschungszentrum Hüll suchen die Hopfenbauern des Pflanzerverbandes Elbe-Saale nach geeigneten ertragsstarken Neuzüchtungen. 2019 bewirtschaften im Elbe-Saale-Gebiet 29 Betriebe etwa 1.550 ha Hopfen.