Erfurt: 20-Jähriger zeigt Polizeistreife den Mittelfinger und pöbelt weiter

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“Als Polizeibeamter muss man sich alles gefallen lassen”, so die landläufige Meinung über unseren Berufsstand. Sicher, Polizisten wächst im Laufe ihres Berufslebens ein dickeres Fell als anderen. Sie handeln im Fall des Falles lieber deeskalierend, sehen über eine unbedarfte Bezeichnung als “männliches, geschlechtsreifes und unkastriertes Hausrind” hinweg und belassen es bei einem belehrenden Gespräch- Vorausgesetzt die Gegenseite ist kritikfähig, lernbereit und einsichtig. Besonders hartnäckige Kandidaten erleben ihr blaues Wunder aber manchmal schneller, als ihnen lieb ist.

Besonders beratungsresitent zeigte sich am frühen Sonntagmorgen ein 20-Jähriger aus Erfurt. Er fühlte sich in der Bahnhofstraße genötigt, unseren vorbeifahrenden Kollegen seinen völlig unbekleideten Mittelfinger zu präsentieren und so seiner Missgunst gegenüber dem System pöbelnd Ausdruck zu verleihen. Über die anschließende Kontrolle verwundert, war die Sache mit einer Anzeige wegen Beleidigung und dem freundlichen Hinweis, sich ruhig zu verhalten, für ihn jedoch vorerst schnell beendet.
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Der 20-Jährige, im verstehenden Zuhören offenbar eher semiprofessionell, pöbelte etwa 30 Minuten später allerdings wiederholt Passanten an, welche sich daraufhin beschwerten. Bei unserer erneuten Ansprache zeigte er sich uneinsichtig und zunehmend aggressiv, weswegen wir ihm einen Platzverweis aussprachen, um weitere Eskalationen zu verhindern. Das ignorierte der Mann jedoch und zeigte keinen Willen, dem Platzverweis auch Folge zu leisten.

Nach mehrfacher Androhung mussten wir ihn schließlich in Gewahrsam nehmen. Gegen die Maßnahme wehrte er sich, indem er nach uns trat und schlug, sodass wir ihn fesselten. Auch während des Transportes zur Dienststelle nutzte er weiterhin jede Gelegenheit, uns in den buntesten Farben zu beleidigen und insbesondere seine Abneigung gegen Polizistinnen zum Ausdruck zu bringen. Einen Atemalkoholtest lehnte er ab, er war jedoch deutlich alkoholisiert.

Nach Konsultation des Bereitschaftsrichters verbrachte der Mann schließlich die folgenden 12 Stunden in Gewahrsam. Ihn erwarten nun diverse Anzeigen wegen Widerstandes und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte sowie der Beleidigung in mehreren Fällen.

Ob er daraus etwas gelernt hat?
Wir wissen es nicht.
Aber wir drücken die Daumen.

Quelle: Polizei/Facebook.

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