Thüringen: Universitäten starten die Vorlesungszeit

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Für den gestrigen offiziellen Vorlesungsbeginn in Thüringen sieht Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee die Thüringer Hochschulen mit einem breiten Angebot an digitalen Lehrformate gut gerüstet. Zur Schaffung entsprechender Online-Angebote hatte das Land zusätzlich einen Sonderfonds mit 2,2 Millionen Euro aufgelegt. Allerdings seien Einschränkungen im normalen Lehrbetrieb derzeit nicht zu vermeiden, so der Minister. „Das Sommersemester 2020 steht unter besonderen Vorzeichen und stellt Studierende und Lehrende vor erhebliche Herausforderungen. Alle Beteiligten sind sich einig, dass durch diese Einschränkungen keine Nachteile für die Studierenden entstehen dürfen.“ Rechtliche Vorgaben und Rahmenbedingungen wie z.B. Prüfungsfristen sollen aus Sicht des Ministeriums daher flexibel gehandhabt und Ausnahmeregelungen zugelassen werden.

Bei der Digitalisierung sind die Hochschulen nach Auffassung des Ministers in den letzten Jahren gut vorangekommen. Das Wissenschaftsministerium selbst hatte im Jahr 2018 die Thüringer Strategie zur Digitalisierung im Hochschulbereich aufgelegt. Im Rahmen dieser Strategie hat das Land den Hochschulen seitdem fast 3,5 Millionen Euro für die Digitalisierung in Forschung und Lehre zur Verfügung gestellt. „Insofern haben Land und Hochschulen gemeinsam frühzeitig Grundlagen für eine durchgreifende Digitalisierung von Forschung und Lehre gelegt, auf der wir jetzt aufbauen können“, so der Minister. Dafür seien nicht zuletzt auch die zusätzlichen Mittel aus dem Sonderfonds „Digitale Lehre“ vorgesehen, die u.a. zur Schaffung weiterer digitaler Lehrformate, die Rekrutierung des dafür nötigen Personals und die Einrichtung eines hochschulübergreifenden E-Learning-Portals für alle Thüringer Hochschulen eingesetzt werden können.

Dennoch ließe sich die Durchführung notwendiger Präsenzveranstaltungen wie Seminare, Praktika oder Exkursionen auf diesem Wege nicht komplett ersetzen, so der Minister. „Wann und wie solche Präsenzveranstaltungen wieder stattfinden können, hängt nicht zuletzt von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie ab“, so Tiefensee. Die derzeitigen Öffnungssignale von Bund und Ländern stimmten ihn aber optimistisch, dass bei einer flexiblen Nutzung der gesamten Semesterzeit, die ohnehin erst am 30. September endet, solche Lehrformate unter Einhaltung der bekannten Abstands- und Hygieneregeln rechtzeitig wieder möglich sein werden. „Beeinträchtigungen lassen sich hier allerdings nicht ganz vermeiden. Dennoch ist es wichtig, das Semester nicht komplett ausfallen zu lassen. Ziel muss es vielmehr sein, dass Studien- und Prüfungsleistungen, Praxiszeiten usw. auch in diesem Sommersemester soweit wie möglich erbracht erbracht werden können.“

Der Wissenschaftsminister bedankte sich bei allen Hochschulmitarbeiterinnen und Hochschulmitarbeitern, die unter den aktuellen Umständen eine hohe Flexibilität und großes Engagement zeigten, um ein adäquates Lehrangebot aufrechtzuerhalten. „Mein Appell an alle lautet, mit Pragmatismus und Geduld auch die weiteren Herausforderungen anzunehmen. Ich in überzeugt davon, dass auch die Hochschulen bald wieder in ein einfacheres Fahrwasser zurückkehren werden, um ihre Aufgaben in Forschung und Lehre zu erfüllen.“

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