Flugplatz Jena-Schöngleina jmit SAPOS Bodenstation aufgerüstet

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Am Flugplatz Jena in Schöngleina wurde die erste thüringische Bodenstation des Satellitenpositionierungsdienstes SAPOS in Betrieb genommen. Dieser Satellitendienst des TLBG bietet allen Interessierten Zugang zu den amtlichen Koordinaten – im hochpräzisen Echtzeitdienst bis auf den Zentimeter genau. Bodenstationen liefern noch exaktere Daten als die bisher verwendeten Stationen auf Dächern. Fachleute aus vielen Bereichen sind auf diese hochgenauen Daten des multifunktionalen Dienstes angewiesen.

Wissen, wo man sich gerade befindet – das ist für jeden wichtig. Wirklich entscheidend ist die exakte Bestimmung der Position aber beim Verlegen von Leitungen, Vermessen von Grundstücken, beim automatischen Steuern von Landmaschinen oder beim Bau von Straßen und Brücken. Hier kommt es oft auf den Zentimeter an. Daher bietet das TLBG rund um die Uhr und flächendeckend für Thüringen seinen hochgenauen Satellitenpositionierungsdienst SAPOS an.

SAPOS empfängt dazu die Signale dutzender Navigations-Satelliten aus Europa, den USA, Russland und China. Insbesondere die Daten des zivilen europäischen Systems Galileo sind dabei aktuell von hoher Bedeutung. Damit liefert SAPOS bis auf den Zentimeter genaue 3D-Positionen. Die Koordinatenbestimmung erfolgt so nicht nur in der Lage horizontal, sondern im gleichen Zug auch in der Höhe vertikal. Die Nutzer erhalten mobil über Internet individuell für ihren Standort berechnete Daten. Messgeräte aller Hersteller können die SAPOS-Daten nutzen, weil offene und standardisierte Datenformate zum Einsatz kommen. Positionierungsaufgaben können so mit hoher Effizienz und minimalem Investitionsaufwand erledigt werden. Der Zugriff ist simultan für viele Nutzer möglich und dank Open Data seit 2017 kostenfrei – ein großer Vorteil gerade für kleine und mittlere Unternehmen in der Region.

Über Thüringen verteilt gibt es 16 SAPOS-Stationen, die permanent Satelliten-Signale empfangen und in Echtzeit zu den Berechnungsstellen des TLBG weiterleiten. Zusätzlich werden 16 grenznahe Stationen aus den benachbarten Bundesländern eingebunden. Dadurch ist auch in der Nähe der Landesgrenze eine gleichbleibend präzise Positionsbestimmung möglich. Die Station Jena-Schöngleina stellt zusammen mit den Bodenstationen der Nachbarbundesländer und des Bundes die Stabilität und Homogenität der deutschlandweit einheitlichen SAPOS-Dienste sicher. Die Daten der Station werden auch den Vermessungsverwaltungen auf Länder- und Bundesebene sowie privaten Dienstebetreibern für Ihre Aufgaben zur Verfügung gestellt.

Die alte Station Jena hat sich auf einem achtstöckigen Gebäude befunden. Dort haben die kontinuierlichen Berechnungen der Position eine Pendelbewegung in der Größenordnung von einigen Millimetern zwischen den kältesten Wintertagen und den heißesten Sommertagen aufgedeckt. An der neuen Station wird dieser Effekt ausgeschlossen und die Positionsgenauigkeit weiter gesteigert. Das kommt den bestehenden Nutzern der SAPOS-Dienst zugute. Es können aber auch neue Anwendungsfelder erschlossen werden, wie beispielsweise das Geomonitoring.

Bei der Nutzung von SAPOS-Diensten profitiert der Nutzer nicht nur von sehr effizienten und exakten Messmethoden. Er erhält seine Messergebnisse in den amtlichen geodätischen Bezugsystemen der Lage und der Höhe. Erst durch die Verortung in einheitlichen Bezugsystemen werden die vielfältigen Geodaten aus allen amtlichen und privaten Quellen vollumfänglich nutzbar. Der einheitliche Rahmen ermöglicht die gemeinsame digitale Verarbeitung der Daten beispielsweise in GIS und in Webanwendungen.

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