Es war diesmal nachts, somit fehlte die gute Beleuchtung für die Überwachungskamera. So entschlossen sich unsere Tierärztin Tina Risch und Tierpflegerehepaar Meyer, nach Mutter und Kind zu schauen. Das war gut, denn das Kalb lag zu dicht am Gitter und konnte mit seiner Mutter nicht gleich richtig Kontakt aufnehmen. Marcita war dankbar und umsorgte ihren Kleinen. Ihrem älteren Sohn Kiano machte sie immer wieder unmissverständlich klar, dass er, obwohl er in der Nachbarbox abgetrennt ist, nicht zu dicht an Gitter und Felsen kommen durfte.
Marcita legte sich nach gelungener Vereinigung immer wieder ganz vorsichtig neben ihr Kalb. So nah wie Marcita kommt zurzeit keiner an das kleine Hörnchen ran. Denn absolute Ruhe ist vor und nach der Geburt sehr wichtig für eine erfolgreiche Aufzucht. Mit Kiano hatte Marcita perfekt gelernt, wie man ein Junges säugen lässt und stellt ihr Hinterbein immer weit ab, damit ihr Kleiner schnell das Trinken lernt. Mutter Marcita deutet ihrem Neugeboren durch Rufe und Stupser mit ihrem großen Horn an, wann es Zeit für eine Runde Säugen ist. Das machen beide inzwischen vorbildlich. Der Kleine läuft schon aktiv in seinen Stallungen umher. Bisher sieht die Entwicklung des Jungtieres sehr gut aus.
Wie groß und schwer das Nashörnchen ist, kann noch nicht gemessen werden. Mama Marcita lässt es nicht aus den Augen, so dass derzeit noch kein Herankommen ist.
Leider können Mutter und Kind derzeit nicht im Haus besucht werden, da wegen der Corona-Pandemie-Auflagen alle Häuser geschlossen bleiben müssen. Der Zoopark wird aber regelmäßig berichten.
Mama Marcita wurde am 07.01.2005 im Serengeti-Park Hodenhagen geboren, lebte anschließend im Zoo Osnabrück und kam am 12.12.2016 nach Erfurt. Vater Dino wurde am 10.12.1993 im Zoo Ústí nad Labem in Tschechien geboren und kam am 03.09.2013 in den Thüringer Zoopark.
Quelle: Thüringer Zoopark Erfurt
Foto: © Thüringer Zoopark Erfurt