Stadt hatte keine „Gewinnerzielungsabsicht“
Oberbürgermeister Andreas Bausewein beglückwünschte die neuen Eigentümer des Schauspielhauses und betonte, dass es „zu keinem Zeitpunkt eine Gewinnerzielungsabsicht“ der Stadtverwaltung gab. Der Verkaufspreis ist der Verkehrswert des zentral gelegenen Gebäudes gewesen. „Auf dem freien Markt hätten wir das X-fache erzielen können“, so der OB. „Doch das wollten wir nicht. Es ging darum, der Kultur in Erfurt eine weitere wichtige Heimstatt zu geben.“ Um überhaupt den Verkauf der städtischen Immobilie möglich zu machen, habe die Stadtverwaltung „ganz massiv ihren Beitrag geleistet.“ So haben die Verantwortlichen konsequent Ausnahmeregelungen der Kommunalordnung genutzt, um das Gebäude nicht ausschreiben und meistbietend verkaufen zu müssen. Oberbürgermeister Bausewein wünscht Kulturgenossenschaft und Kulturverein „viel Kraft und gelegentlich gute Nerven“.
Der Zeitplan des „KulturQuartier“ ist durchaus optimistisch. Wie Architekt Thomas Schmidt sagte, beginnt jetzt die heiße Planungsphase für Sanierung und Umbau des Gebäudes. Bereits im Januar gibt es eine Runde mit den zuständigen Ämtern der Stadtverwaltung, in der der Prozess zur Baugenehmigung besprochen werden soll. Der Baubeginn ist für die zweite Jahreshälfte geplant, die Fertigstellung für 2023. Rund 5,5 Millionen Euro soll die Revitalisierung des Gebäudes kosten, das von 2003 bis 2016 13 Jahre leer gestanden hatte. Seit nunmehr vier Jahren wird das Schauspielhaus vom „KulturQuartier“ genutzt. Auch 2021 soll es zahlreiche Veranstaltungen geben. So kündigten die Kulturmacherinnen ein neues Festivalformat an mit dem Arbeitstitel „Mittendrin“.