Der Beirat zum SARS-2/CoVID-19-Pandemie- und Pandemiefolgenmanagement der Thüringer Landesregierung veröffentlicht ad-hoc Positionierung zur aktuellen Impfsituation, Empfehlungen und Anregungen zur Gestaltung des Hochschulbetriebs sowie Kurzeinschätzungen zu Kernaspekten der Corona-Impfung.
Der Beirat zum SARS-2/CoVID-19-Pandemie- und Pandemiefolgenmanagement der Thüringer Landesregierung hat drei weitere Ergebnisse seiner Beratungstätigkeit veröffentlicht. Schwerpunkt der aktuellen Veröffentlichungen ist dabei die Impfthematik. Im Rahmen einer ad-hoc Positionierung empfiehlt der Beirat durch eine optimierte Impforganisation und eine einfachere Impfeinteilung den Fokus auf die Impfgeschwindigkeit zulegen. Die Vorsitzende des Beirates, Frau Dr. Dr. Dickmann dazu: „Die Impfpriorisierung darf einer schnellen und vollständigen Verimpfung des vorhandenen Impfstoffs nicht entgegenstehen.“ Daher spricht sich der Beirat dafür aus, zur Beschleunigung und Verbesserung der Impforganisation weitere Organisationen, Institutionen und Berufsgruppen zur Unterstützung einzubinden (Kulturbranche, Reisebüros, etc.), die Kernkompetenzen im Bereich Organisation haben. Insbesondere sollten die Kontaktmöglichkeiten (z.B. Call Center) massiv ausgebaut werden. Von einer Unterteilung der Prioritätsgruppen in Untergruppen rät der Beirat ab. „Solche Untergruppen können eine zügige und vollständige Verimpfung des verfügbaren Impfstoffes behindern und außerdem in der Kommunikation Unzufriedenheit erzeugen,“ so Dr. Dr. Dickmann.
Der Beirat hat sich zudem im Rahmen eines sogenannten „Eulengremiums“ zu Kernsaspekten der Corona-Impfung geäußert. In der Veröffentlichung werden in der Form von FAQs (FAQ = Frequently Asked Question) Grundlagen des Wirkprinzips und der Risikoprofile der Impfstoffe sowie Impfstrategien vorgestellt. Außerdem widmet sich die Veröffentlichung Fragen der Priorisierung und der rechtlichen Rahmenbedingungen sowie einer Einschätzung zur Risikokommunikation. Kernfragen zur Corona-Impfung werden aus der Perspektive des multidisziplinären Wissenschaftlichen Beirats eingeschätzt. Diese Perspektiven umfassen die Fachrichtungen und Disziplinen der Immunologie und Infektiologie sowie der klinischen Versorgung und Public Health. Dazu zählen auch die Sicht der Sozialpsychologie und Risikokommunikation, der Sozialpädagogik, der Wirtschaftswissenschaften, der Wirtschaftsgeographie, der Rechtswissenschaften sowie der Ethik.
Schließlich hat der Beirat Empfehlungen und Anregungen zur Gestaltung des Hochschulbetriebs, insbesondere des Vorlesungs- und Prüfungsbetriebs an den Thüringer Hochschulen formuliert. Der Wissenschaftliche Beirat empfiehlt den möglichst vollständigen Verzicht auf Präsenzprüfungen in dem anstehenden Prüfungszeitraum des laufenden Wintersemesters 2020/21. Außerdem rät der Beirat zu einer vorausschauenden Organisation des Sommersemesters 2021 als online-Semester. Der Wissenschaftliche Beirat empfiehlt, Kommissionssitzungen (z.B. von Berufungskommissionen und Ethikkommissionen) und Gremiensitzungen (z.B. von Senat und Fakultätsräten) möglichst online abzuhalten.